Rheinische Post

„Im schlimmste­n Fall landen wir im Mittelfeld“

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Dass der DSC 99 zum Jahresende auf dem ersten Tabellenpl­atz in der Fußball-Landesliga überwinter­n würde, darauf hätte im Vorfeld wohl niemand gewettet. Doch mit Fleiß und Akribie gelang es Trainer Sebastian Saufhaus, seine Mannschaft Stück für Stück an die Spitze zu führen. Mit RP-Mitarbeite­r Dennis Hamrun sprach der 34-Jährige über das Erfolgsrez­ept der Düsseltale­r. Herr Saufhaus, der DSC konnte am letzten Spieltag vor der Winterpaus­e in der Fußball-Landesliga die Tabellensp­itze erobern. War mit einem solchen Saisonverl­auf aus Ihrer Sicht im Vorhinein zu rechnen? SAUFHAUS Nein, diese Entwicklun­g war vor der Saison in keinster Weise zu erwarten. Unser Ziel war eigentlich von Anfang an, so früh wie möglich die Klasse zu halten. Dass wir jetzt auf einmal Platz eins belegen, ist für uns alle überrasche­nd. Glauben Sie, dass der DSC aktuell zu Recht die Tabelle anführt? SAUFHAUS Ich glaube, dass wir mittlerwei­le verdient an der Spitze ste- hen. Denn über einen so langen Zeitraum gesehen lügt die Tabelle eigentlich nicht. Es muss also schon gute Gründe für unseren Erfolg geben. Trotzdem muss ich dazu sagen, dass der Tabellenpl­atz für mich nicht das Wichtigste ist. Wenn wir jetzt nur auf dem zweiten oder dritten Platz stehen würden, wäre das genauso in Ordnung. Wo sehen Sie denn die Gründe für den Erfolg? SAUFHAUS Meiner Meinung nach spielt die mannschaft­liche Geschlosse­nheit dabei die größte Rolle. Natürlich ist auch die großartige Form von Shun Terada ein Grund für unseren Erfolg, Er hat ja mittlerwei­le schon 22 Saisontref­fer für uns erzielt. Aber über allem steht trotzdem die Leistung der gesamten Mannschaft. Denn anders hätten wir die zeitweise vielen Ausfällen überhaupt nicht so unbeschade­t wegstecken können. Ist der aktuelle Erfolg ein Grund für Sie, die eigenen Saisonziel­e zu revidieren? SAUFHAUS Ich denke, wir sind gut damit beraten, erst einmal nur von Spiel zu Spiel zu denken. Natürlich habe ich dabei den Ehrgeiz, dass ich jedes Spiel gewinnen will. Wofür das dann aber am Ende reicht, werden wir sehen müssen. Wo gibt es aus Ihrer Sicht noch einen Verbesseru­ngsbedarf? SAUFHAUS Was sich bei uns wie ein roter Faden durch die Saison zieht, ist das Manko, dass wir immer wieder eigentlich sichere Siege noch unnötig aus der Hand gegeben haben. Da wünsche ich mir nach der Winterpaus­e noch mehr Konzentrat­ion, Ruhe und Abgebrühth­eit. Darüber hinaus würde ich auch gerne noch taktisch variabler werden und unser Spielsyste­m in dem ein oder anderen Fall an bestimmte Gegner anpassen. Wie beurteilen Sie die bislang verpflicht­eten Winter-Zugänge und was verspreche­n Sie sich von ihnen? SAUFHAUS Auf der Torhüterpo­sition haben wir in Martin Klafflsber­ger einen Schlussman­n, der bereits Erfah- rungen aus der Regionalli­ga mitbringt und uns nochmals zusätzlich­e Sicherheit geben könnte. Ob er oder Almantas Savonis am Ende unser Tor hüten werden, möchte ich dabei aber noch offen lassen. Dazu haben wir in Özgür Öncü auch noch eine zusätzlich­e Option im defensiven Mittelfeld, die uns noch fehlte und den Konkurrenz­kampf innerhalb der Mannschaft intensivie­ren wird. Nicht zuletzt haben wir in Daniel Breuer auch noch einen altbekannt­en DSC-Spieler, der nach einer längeren Verletzung­spause vor einem Comeback bei uns steht und prinzipiel­l viel Potenzial hat. Wo landet der DSC, wenn die Zugänge einschlage­n und die Mannschaft sich noch weiter verbessern kann? SAUFHAUS Wenn alles zusammenpa­sst, werden wir sehr wahrschein­lich viele Spiele gewinnen und bis zuletzt im oberen Drittel der Tabelle mitmischen können. Für welchen Platz es am Saisonende reicht, müssen wir dann sehen. Und wo landet der DSC, wenn es der Mannschaft nicht gelingt, die gewünschte­n Verbesseru­ngen umzusetzen? SAUFHAUS Im Fußball ist eigentlich alles möglich. Es hat schon öfter Teams gegeben, die nach einer bärenstark­en Hinrunde schwer enttäuscht haben. Im schlimmste­n Fall landen wir dann auf einem Mittelfeld­platz ohne jeden Kontakt zur Tabellensp­itze.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Sebastian Saufhaus

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