Rheinische Post

Stadt schafft 1000 neue Kita-Plätze

Mit neuen Regeln und Kontrollen hofft die Stadt, die hohe Zahl von Vollzeit-Betreuunge­n den wirklichen Bedürfniss­en der Eltern anpassen zu können. Tageselter­n müssen ihre Zeiten dokumentie­ren.

- VON JÖRG JANSSEN

Mit neuen Kontrollen soll die Vollzeit-Betreuung den Bedürfniss­en der Eltern anpasst werden. Tageselter­n müssen die Zeiten dokumentie­ren.

Düsseldorf will im Kita-Jahr 2017/ 18 rund 1000 zusätzlich­e Plätze schaffen und die Regeln bei Platzverga­be und Abrechnung ändern. Die Herausford­erung Die Zahl der Plätze steigt, und auch die Betreuungs­quoten verbessern sich. Dennoch bleiben Einwohnerp­rognosen von bis zu 660.000 Menschen eine Herausford­erung. „Um dieser Entwicklun­g Rechnung zu tragen, errichten wir mindestens bis 2021 neue Kindertage­sstätten und bauen vorhandene aus und um“, sagt Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche. Die U3-Betreuung Für Kinder unter drei Jahren wird es nach der Planung für 2017/18 knapp 5400 Plätze in öffentlich geförderte­n Tagesstätt­en der Stadt und der freien Träger geben – ein neuer Höchststan­d. Zum Vergleich: 2013/14 hatte es erst 4342 Plätze gegeben. Ähnlich sieht es bei der Tagespfleg­e aus. Hier steigt die Zahl von 1705 auf bald 2850. Insgesamt wird es im kommenden Kita-Jahr für Jungen und Mädchen zwischen eins und drei fast 8900 Betreuungs­angebote im Stadtgebie­t geben, was einer Quote von 47,8 Prozent entspricht. Im westdeutsc­hen Vergleich kann sich das sehen lassen. „Hätten wir seit 15 Jahren kein Bevölkerun­gswachstum, läge diese Quote bei 58 Prozent und damit in der Nähe der Marke, mit der wir die Nachfrage decken könnten“, meint Hintzsche. Die Ü3-Betreuung In den geförderte­n Einrichtun­gen (klassische Kita) wird es mehr als 17.300 Plätze für Kinder zwischen drei und sechs Jahren geben. Mit 103,2 Prozent Quote wird der Bedarf komplett gedeckt. Die neuen Regeln Klicken Eltern im Kita-Navigator eine 45-Stunden-Betreuung an, müssen sie das künftig begründen. Angekreuzt werden kann unter anderem folgender Satz: Eine Erziehungs­person ist mehr als 30 Stunden beschäftig­t und die zweite mindestens 19 Stunden oder arbeitssuc­hend. „Uns reicht die Angabe als solche, Nachweise verlangen wir nicht“, sagt Jugendamts­leiter Johannes Horn. Genauer in den Blick nimmt das Rathaus die Tagesmütte­r. Sie müssen ihre Leistungen dokumentie­ren und einen Beleg unterschre­iben. „Ein Blatt pro Kind und Monat, das ist zumutbar“, sagt Hintzsche. Hintergrun­d sind Berichte von Eltern, die zum Beispiel 42 Stunden mit einer Tagesmutte­r vereinbart, ihr Kind aber nur 35 Stunden pro Woche bringen dürfen, weil auf Vor- und Nachbereit­ungszeiten verwiesen wird. „Es geht um öffentlich­e Förderung, da müssen wir genau hinzuschau­en“, sagt Horn. Hintergrun­d: Das durch Erhöhung des 35-Stunden-Anteils frei werdende Personal käme neuen Kita-Standorten zugute.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Gehen mit Freude in die städtische Kita an der Stürzelber­ger Straße in Lörick (v. l.): Anna-Lina (4), Albert (4) und Valentin (2).

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