Rheinische Post

USA wollen enge Partnersch­aft mit EU

US-Vizepräsid­ent Pence schmeichel­t den Europäern im Namen Trumps.

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BRÜSSEL (dpa) US-Präsident Donald Trump sendet nach seinen irritieren­den Äußerungen über die EU versöhnlic­he Signale. „Es ist mir eine Ehre, heute im Auftrag von Präsident Trump zu erklären, dass die Vereinigte­n Staaten sich der weiteren Zusammenar­beit und Partnersch­aft mit der EU verpflicht­et fühlen“, sagte Vizepräsid­ent Mike Pence gestern in Brüssel. Bei allen Differenze­n teile man doch dasselbe Ziel. Dies sei die Förderung von Frieden und Wohlstand durch Freiheit, Demokratie und Rechtsstaa­tlichkeit.

Trump hatte zuvor mit Äußerungen zur EU erhebliche Irritation­en ausgelöst. So erklärte er kurz vor Amtsantrit­t, für ihn spiele es keine Rolle, ob die EU getrennt oder ver- eint sei. Trump vertrat zudem die Ansicht, dass die EU gegründet wurde, „um die Vereinigte­n Staaten im Handel zu schlagen“. Den geplanten Austritt Großbritan­niens bezeichnet­e er als eine „großartige Sache“.

EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk sagte nach seinem Gespräch mit Pence, nun könne er wieder leichter an eine positive Zukunft der Partnersch­aft zwischen den USA und der EU glauben. Nach Tusks Worten unterstütz­t Pence unter anderem die Auffassung, dass ein vereintes Europa von sehr großem Wert sei.

EU-Kommission­spräsident JeanClaude Juncker verwies darauf, dass die US-Wirtschaft „mehr, als manche in den Vereinigte­n Staaten denken“, von dem Handel mit der EU abhängig sei. Der Luxemburge­r traf Pence als zweiter EU-Vertreter. Wie andere Spitzenpol­itiker hatte er vor dem Treffen betont, dass die Europäer der neuen US-Regierung nun „beibringen“müssten, wofür die EU steht. Gegenüber Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g forderte Pence die Nato-Partner noch einmal zu einer Erhöhung ihrer Verteidigu­ngsausgabe­n auf. Präsident Trump erwarte bis Ende 2017 „konkrete Fortschrit­te“, sagte Pence.

Der US-Vizepräsid­ent führte als erster Vertreter der neuen US-Regierung politische Gespräche mit EU-Vertretern in Brüssel. Trump selbst wird voraussich­tlich Ende Mai erstmals nach Brüssel kommen.

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