Glashütten-Bauherr droht nach Bürgerbeschwerde mit Klage
Mehrmals hat ein Gerresheimer die Firma Patrizia für Schäden an seinem Haus verantwortlich gemacht. Für die ist der Fall klar.
(bur) Es sieht nicht gut aus für Frank Pfleging. Der 49-Jährige bewohnt mit seiner Familie in direkter Nähe zum Glashüttengelände ein Haus in Gerresheim. In den Wänden zeigten sich vor zwei Jahren Risse, die Pfleging auf die Bodensanierungsarbeiten mit schwerem Gerät an der Glashütte zurückführt. 6500 Euro würde eine Komplettsanierung kosten, das Geld verlangt er vom Projektentwickler Patrizia, pocht auf „gute Nachbarschaft“. Doch die Aussichten auf eine außergerichtliche Einigung schwinden: Patrizia sieht eine RGE RMONI BÜ TO R etwaige Verantwortung nicht bei sich, sondern bei dem beschäftigten Bauunternehmen, für dessen Versicherung der Fall lange erledigt ist. Pfleging will nicht locker lassen, jetzt könnte ihm möglicherweise eine Klage drohen.
„Enttäuschend“und „unbefriedigend“findet Pfleging den Brief, mit dem eine Münchener Anwaltskanzlei, die die Bauleitung des Glashüttenprojekts vertritt, eine erneute Anfrage Pflegings von Anfang des Monats beantwortet hat. Die Patrizia-Anwälte verweisen darin auf ein Gutachten, das einen „Zusammenhang zwischen den behaupteten Rissbildungen und den Baumaßnahmen“eindeutig widerlege. Diese seien „der Bausubstanz geschuldet“. Am Ende des Briefes heißt es, dass Pfleging mit gerichtlichen Folgen rechnen müsse, wenn er dies weiterhin öffentlich bestreite.
„Drohung“nennt Pfleging das. Dass die Bauleitung nicht mehr mit ihm über die Schäden an seinem Haus diskutieren will, sondern über Anwälte kommuniziere, entspreche nicht der „guten Nachbarschaft“, die Patrizia eigenen Angaben zufolge wolle. „Ich habe bis zuletzt gehofft, dass sich das außergerichtlich lösen lässt“, sagt Pfleging.
Ein eigenes Gutachten, das den Zusammenhang zwischen Bauarbeiten und Rissen herstellt, hat er nicht, nur das Abnahmeprotokoll einer fast drei Jahre zurückliegenden Sanierung. Ob das vor Gericht ausreicht, ist fraglich. Mit dem Fall abgeschlossen hat der 49-Jährigen deshalb aber nicht: Noch immer erwägt Pfleging den Gang vors Gericht.