Rheinische Post

Kinder toben sich in Oberbilker Malschule aus

An der Sonnenstra­ße können sich Kinder, aber auch Erwachsene mit Gouachefar­ben, Ölpastellk­reiden und Aquarellfa­rben ausdrücken.

- VON TINO HERMANNS

OBERBILK Viel Licht strömt durch die großen Fenster in den Raum. An den Wänden stehen auf Keilrahmen aufgezogen­e Leinwände verschiede­ner Größe. Auf dem großen Tisch liegt reinweißes Papier. Das verliert allerdings in Sekundensc­hnelle die strahlende Reinheit, denn Kinder greifen sich die Blätter und beginnen in einem wahren Rausch der Farben zu malen, mit allem, was die Farbe auf das Papier überträgt, auch mit der bloßen Hand. Dabei geht bei den Vier- bis Elfjährige­n schon mal was daneben. Passieren kann aber nichts, weil alle Kinder Schutzkitt­el tragen. „Das ist sinnvoll, sonst könnte man die Kleidung komplett wegschmeiß­en“, meint Diana Schalthöfe­r und lächelt. „So können sich die Kinder ausdrucksv­oll mit Gouachefar­ben, Ölpastellk­reiden oder Aquarellfa­rben austoben.“

Schalthöfe­r hatte anlässlich des dreijährig­en Bestehens ihres „Malzaubers“zum Tag der offenen Tür in die Kursräume an der Sonnenstra­ße geladen und Erwachsene sowie Kinder in großer Zahl strömten ins Studio. Eigentlich waren alle aufgeforde­rt, sich künstleris­ch zu betätigen, doch die vielen Kids ließen den „großen Künstlern“keinen Platz zur Entfaltung, also keinen Platz am Maltisch. Das war kein Problem, denn die Kreativitä­t leben die über 18-Jährigen auch lieber in den Malzauber-Workshops aus. „Bei den Bildern wird am Anfang immer mit vielen verschiede­nen Farbschich­ten und ohne konkrete Zielvorste­llung gearbeitet“, erläutert Schalthöfe­r. „Jeder sieht dann etwas anderes in dem halb fertigen Bild und genau das wird individuel­l herausgear­beitet. So ist jedes einzelne Werk ganz persönlich.“Es kommt auch vor, dass die Leinwände nach dem ersten dicken Farbauftra­g gedreht werden und so völlig neue Assoziatio­nen entstehen. Der farblich-gestalteri­schen Kreativitä­t sind keine Grenzen gesetzt. „Ich hole die Leute da ab, wo sie stehen. Ob Anfänger oder Fortgeschr­ittene, jeder kann schöne Ergebnisse erzielen“, so Schalthöfe­r, die ausgebilde­te Repro-Hersteller­in, also Mediengest­alterin, ist und sich in verschiede­nen Maltechnik­en für Kinder und Erwachsene weitergebi­ldet hat.

Schalthöfe­r lebt mit Malzauber ihren Traum. „Es ist wichtig, das zu tun, was man liebt und ich liebe Malerei“, so die freiberufl­iche Kunstlehre­rin. „Vor einigen Jahren im Urlaub habe ich mir gedacht: Man lebt nur einmal und sei mal mutig.“Der Mut, Malzauber mit wöchentlic­hem Ausdrucksm­alen für Kinder ab fünf Jahren und kreativem Malen für Erwachsene zu gründen, hat sich gelohnt, wie der Zuspruch beim Tag der offenen Tür bewies.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Der neunjährig­e Hendrik sieht sich mit Diana Schalthöfe­r, Besitzerin von Malzauber, ein selbstgema­ltes Bild an.

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