Rheinische Post

Chelsea wackelt vor dem Topspiel

FUSSBALL: Der Tabellenfü­hrer der Premier League leistet sich eine kleine Krise und trifft nun auf Manchester City.

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LONDON (dpa) Die englische Premier League schaut gespannt auf das Spitzenspi­el zwischen Tabellenfü­hrer FC Chelsea und dem Vierten Manchester City. Sollten Pep Guardiolas Citizens heute Abend an der Londoner Stamford Bridge punkten, könnte Chelseas Vorsprung auf vier Punkte schrumpfen. Voraussetz­ung dafür ist, dass Verfolger Tottenham Hotspur zeitgleich bei Swansea City gewinnt. Das Rennen um die englische Meistersch­aft wäre dann wieder offen.

Der Zeitpunkt für einen Auswärtser­folg in London scheint nach längerer Zeit mal wieder ziemlich gut. Denn die vom Italiener Antonio Conte bislang mit so viel Erfolg trainierte­n „Blues“ließen zuletzt die Souveränit­ät vermissen, die sie über weite Strecken der Saison ausgezeich­net hatte. Am Samstag patzte Chelsea zu Hause sogar überrasche­nd gegen den Abstiegska­ndidaten Crystal Palace beim 1:2. Tottenham rückte durch den 2:0-Sieg in Burnley auf sieben Punkte ran und präsentier­t sich seit Wochen in guter Verfassung. Wird der FC Chelsea jetzt nervös?

„Es gibt großen Druck“, räumte Conte ein, „aber das ist normal, wenn man für einen großartige­n Klub spielt und sehr gut ist.“Er erinnerte daran, dass andere Mannschaft­en genauso unter Druck stünden. „Man darf nicht vergessen, dass die anderen Teams auch Titelkandi­daten waren“, sagte er betont selbstbewu­sst. „Aber stattdesse­n stehen wir an der Tabellensp­itze, und da wollen wir auch bleiben.“

Das 1:2 am Wochenende wollte Conte nicht überbewert­en. „Die Meistersch­aft war vor dem Sams- tagsspiel nicht entschiede­n, und sie ist es auch jetzt nicht“, erklärte der ehemalige Trainer der italienisc­hen Nationalma­nnschaft und übte sich in branchenüb­lichen Phrasen. „Es sind noch neun Spiele zu spielen, und wir müssen von Spiel zu Spiel denken“, erklärte er, „wenn wir es dann am Ende verdienen, den Titel zu gewinnen, dann bin ich sehr glücklich. Wenn jemand anders den Titel verdient, bedeutet das, dass sie besser waren als wir.“Da spricht die Weisheit des langgedien­ten Fußball-Fachmanns.

Vor der Partie gegen Pep Guardiolas Elf macht ihm die Abwehr besondere Sorgen. Sie war lange das Prunkstück der Blues – kein Wunder bei einem Trainer, der das italienisc­he Fußballsys­tem von klein auf gelernt hat. Doch in den zurücklieg­enden sieben Liga-Spielen kassierte Chelsea immer ein Gegentor. Nur zweimal spielte der Tabellenfü­hrer in diesem Jahr zu null. Crystal Palace brauchte beim überrasche­nden Erfolg gegen den Spitzenrei­ter gerade mal anderthalb Minuten für zwei Treffer. Und jetzt kommt City mit dem formstarke­n deutschen Nationalsp­ieler Leroy Sané und dem torhungrig­en Argentinie­r Sergio Agüero. Beide trafen am Sonntag beim 2:2 gegen den FC Arsenal, Agüero auch beim 1:1 in Liverpool.

Dass Chelsea nach dem frühen Rückstand im Lokalderby gegen Crystal Palace London in fast 90 Minuten kein zweites Tor mehr gelang, lag indes auch am starken Gästekeepe­r Wayne Hennessey. „Das ist Fußball“, stellte Conte nach dem Spiel klar. „In jedem Spiel in England kann alles passieren. Die Liga ist so stark.“ STOCKHOLM/DÜSSELDORF (RP) Zum ersten Saisonspie­l von AIK Solna sind einige Ultras des schwedisch­en Fußball-Erstligist­en mit muslimisch­en Gesichtssc­hleiern, so genannten Niqabs, erschienen. Damit umgingen sie das neue Vermummung­sverbot. Das berichtet das Online-Magazin „Vice Sports“. Am 1. März war in Schweden ein Gesetz in Kraft getreten, das jegliche Form von Vermummung bei Sportveran­staltungen untersagt. Damit will man Gewalt und Pyrotechni­k in den Stadien bekämpfen. Vermummten drohen nun Strafen von bis zu einem halben Jahr Gefängnis. Laut Informatio­nen der schwedisch­en Zeitung „Sportblade­t“heißt es im Gesetzeste­xt: „Das Verbot gilt nicht für Personen, die ihr Gesicht aus religiösen Gründen verhüllen.“

Die Ultras des Stockholme­r Traditions­klubs wendeten sich in Niqabs gekleidet per Spruchband an den schwedisch­en Innenminis­ter Anders Ygeman: „AIKs Ultras meinen es gut, jetzt maskieren wir uns aus religiösen Gründen. Freiheit für Ultras ist das Ziel, danke Ygeman für das Schlupfloc­h“.

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FOTO: DPA Begeisteru­ng sieht anders aus: Chelseas Trainer Antonio Conte am Spielfeldr­and.

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