Neue Spur: Verdächtiger im Mordfall Bögerl in Hagen vermutet
HAGEN (lsa/dpa) Die Polizei hat eine neue Spur im Fall der 2010 ermordeten Bankiersgattin Maria Bögerl. Sie sucht per Foto einen Tatverdächtigen, der in Hagen leben soll. Der Mann soll dort im Juli 2016 zwei junge Leute angesprochen und Angaben zu dem Fall gemacht haben. Seitdem geht die Polizei dieser Spur nach, gestern wandte sie sich mit der Bitte um Hinweise an die Öffentlichkeit. „Es ist eine heiße Spur. Wir hoffen, den Täter festnehmen zu können“, sagte ein Sprecher in Ulm.
Der Fall macht seit Jahren deutschlandweit Schlagzeilen. Die am 12. Mai 2010 entführte Maria Bögerl war am 3. Juni 2010 tot in einem Waldstück bei Nietheim in Baden-Württemberg gefunden worden. Die Polizei fahndet seitdem nach einem bislang unbekannten Tatverdächtigen. Der oder die Täter hatten damals für die Entführung das Fahrzeug von Bögerl genutzt. Eine Lösegeldübergabe scheiterte, das abgelegte Geld wurde nie abge- holt. Am Wagen und an persönlichen Gegenständen des Opfers konnten DNA-Spuren einer unbekannten männlichen Person gesichert werden. Der Ehemann von Maria Bögerl wurde ein Jahr nach der Entführung tot in seinem Haus gefunden.
Nun aber haben die Ermittler eine neue Spur. Tatverdächtig ist ein Mann aus Hagen. Er soll aus Ochsenberg in Baden-Württemberg stammen, sei früher Angehöriger der Bundeswehr gewesen und habe dort einen Speziallehrgang bei einer PSV-Kompanie (Psychologische Verteidigung) absolviert, teilte die Polizei mit. Die beiden jungen Männer hatten das Gespräch mit einem Handy aufgezeichnet und die Polizei alarmiert. Als diese eintraf, war der etwa 45 Jahre alte Mann aber schon weg. In dem Mitschnitt ist auch die Rede von einem besonderen Kampfmesser, zu dem sich die Ermittler nun ebenfalls Hinweise erhoffen.
Weitere Details zu dem Gesprächsinhalt wollte der Polizeisprecher nicht nennen. Der Unbekannte habe aber Dinge erzählt, die Täterwissen seien. Die Beamten suchen nun nach Zeugen, die weitere Angaben zu dem Mann machen können. Auf der Homepage des BKA ist auch eine Stimmaufzeichnung des Mannes verlinkt. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, wurde eine Belohnung bis zu 30.000 Euro ausgesetzt. Die Fahndung war gestern Abend auch Thema der TV-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“.