Rheinische Post

Deutsche Autobauer wollen Asien-Geschäft ausbauen

Audi-Chef Stadler setzt darauf, dass sein Unternehme­n den Absatz in China in nur zehn Jahren um knapp 43 Prozent steigern kann.

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SHANGHAI (dpa) Die deutschen Autokonzer­ne bauen bei ihren Wachstumsc­hancen in China auch auf die Elektromob­ilität und lokale Partner. So führt Daimler Gespräche mit dem chinesisch­en Uber-Konkurrent­en Didi Chuxing, wie ChinaVorst­and Hubertus Troska zum Auftakt der Automesse in Shanghai sagte. Das Unternehme­n ist in dem Land der wichtigste Anbieter von taxiähnlic­hen sogenannte­n Ride-Hailing-Diensten, die mit einer Smartphone-App bestellt und bezahlt werden können. Eine DaimlerSpr­echerin ergänzte, dass sich die Verhandlun­gen mit Didi in einem frühen Stadium befänden. Auch Volkswagen ist laut China-Chef Jochem Heizmann weiter „in intensiven Gesprächen“mit dem Dienst.

Die künftig deutlich schärferen Emissionsr­egeln im Land will Daimler-Chef Dieter Zetsche auch für den Dax-Konzern nutzen. Daimler sei flexibel aufgestell­t und werde batterieel­ektrisch betriebene Fahrzeuge auch in jenen Werken produziere­n, in denen bislang Verbrenner gebaut würden, sagte er. Dazu gehörten auch Produktion­skapazität­en in China. Bis 2025 schätzt der Konzern den Anteil elektrisch betriebene­r Autos an seinen verkauften Fahrzeugen auf 15 bis 25 Prozent.

BMW-Vertriebsv­orstand Ian Robertson warb bei der Automesse für weitere staatliche Unterstütz­ung von Elektroant­rieben. „Länder, in denen es Anreize gibt, werden diese Entwicklun­g vorantreib­en“, sagte er. Auch der nach Antragszah­len bislang eher erfolglose­n Kaufprämie für E-Autos in Deutschlan­d kann Robertson Positives abgewinnen. Die Verkäufe der BMW-Elektromod­elle hätten dadurch Rückenwind erhalten.

In China will BMW bei den Absatzzahl­en in Schwung bleiben. Aktuell strebe der Konzern für 2017 ein Verkaufspl­us im niedrigen zweistelli­gen Prozentber­eich wie im ersten Quartal an. Von Januar bis März hatte BMW in dem Land gut 12 Prozent mehr Fahrzeuge abgesetzt.

Derweil sieht Troska Daimler mit der derzeitige­n Kooperatio­n mit dem chinesisch­en Autobauer BAIC gut gerüstet. Im Gegensatz zum Oberklasse-Rivalen Audi suche man nicht nach neuen Partnern für Joint Ventures: „Wir sehen keinerlei limitieren­de Faktoren für die Expansion mit diesem Partner.“Die früheren Probleme in China habe Daimler unter anderem auch wegen mehrerer Vertriebss­chienen gehabt.

Auch Audi-Chef Rupert Stadler setzt auf China. Der Markt für Oberklasse-Autos werde dort in den kommenden Jahren weiter zulegen. „Wir werden ein signifikan­tes Wachstum sehen“, sagte Stadler. Weil der Wohlstand in China steige, könnten die Verkäufe der Oberklasse-Hersteller innerhalb von zehn Jahren von heute rund 2,1 auf drei Millionen Fahrzeuge pro Jahr steigen.

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BMW präsentier­t bei der Messe in Shanghai sein neues 460 PS starkes Modell M4 CS.

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