Vielversprechend Martin Schulz
Zu „Ohne Abitur und mit Bart werde ich Bundeskanzler“(RP vom 8. April): Je nach Blickwinkel gehen die Meinungen über den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz weit auseinander. Dies spiegelt sich sowohl in den Leserbriefen als auch in den Berichten in der RP wider. In Düsseldorf versprach Schulz, dass die Kommunen in ihm einen Anwalt hätten, wenn er erst im Kanzleramt säße. Launig fügte er hinzu, auch ohne Abitur und mit Bart werde er sein Ziel erreichen, Bundeskanzler zu werden. Welch vielversprechende Aussicht, einen Bundeskanzler zu haben, der mit seinem Werdegang demonstriert, dass es auf gemachte Erfahrung, selbstbewussten Einsatz seiner Fähigkeiten und Tugenden sowie starken Willen ankommt, sein gestecktes Ziel zu erreichen: Ausbildungs- und Arbeitspo- litik erscheinen in ganz neuem Licht. Steht Martin Schulz dafür, wenn er verspricht, die Kommunen hätten in ihm einen Anwalt, wenn er im Kanzleramt säße? Reicht dieses Versprechen (wenn es denn eines ist?), seinen negativen MeinungsUmfragetrend umzukehren? stellt sich die Frage, was bietet der Staat seinen Steuerzahlern? Renten: ein Rentensystem, welches auf Armut programmiert ist. Bildungssytem: durchschnittlich bis grottenschlecht je nach Region, dazu marode Schulen und fehlende Kita-Plätze. Innere Sicherheit: erodiert gerade, es gibt Stadtteile mit der Bezeichnung No-go-Areas und Wohnungseinbrüche im großen Stil, der Bürger muss erheblich nachbessern, um sein Eigentum zu schützen Sozialsystem: völlig aufgeblasen und für die wirklich Bedürftigen bleiben nur Almosen. Politiker: Das alljährliche Schwarzbuch liest sich im Umgang mit Steuergeldern wie ein Horrorroman, und wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen, dann sind es immer die