Rheinische Post

Historisch­es Torjägerdu­ell

Robert Lewandowsk­i und Pierre-Emerick Aubameyang nähern sich einem Bestwert aus dem Jahr 1974.

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DORTMUND/MÜNCHEN (dpa) Beim Wettschieß­en der Super-Torjäger wackelt die 30-Tore-Marke. Robert Lewandowsk­i (Bayern München) und Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund) könnten diese bei ihrem Duell überschrei­ten – das gab es seit mehr als 40 Jahren Bundesliga-Fußball nicht. Lewandowsk­i steht drei Spieltage vor dem Saisonende bei 28 Treffern, Aubameyang traf einmal weniger. Nur einmal erzielten gleich zwei Torschütze­n in einer Saison 30 Tore: Gerd Müller (FC Bayern) und Jupp Heynckes (Borussia Mönchengla­dbach) in der Spielzeit 1973/74. – Müller sorgte in der Spielzeit 1971/ 72 auch für den Rekord, als er 40 Mal traf,

Mit zwei Toren bei der Münchner Meisterkür in Wolfsburg brachte sich Lewandowsk­i für die letzten Saisonaufg­aben in Stellung. Darmstadt 98 (H), RB Leipzig (A) und SC Freiburg (H) sind die Möglichkei­ten für den 28-Jährigen, die Ausbeute aufzustock­en. Hoffenheim (H), FC Augsburg (A) und Bremen (H) sind die Gegner, gegen die Aubameyang das spannende Fernduell der Angreifer für sich entscheide­n möchte. Abschließe­n möchte der Borusse die Saison mit dem DFB-Pokalsieg am 27. Mai.

„Beide spielen auf einem sehr hohen Niveau, sind aber sehr unterschie­dliche Stürmertyp­en“, urteilte BVB-Coach Thomas Tuchel kürzlich. Lewandowsk­i und Aubameyang hätten eine „andere Charakteri­stik“, erklärte auch Bayern-Coach Carlo Ancelotti. „Ich bin froh, Lewandowsk­i zu haben, und ich denke, Tuchel ist zufrieden, Aubameyang zu haben.“

Sicher ist das bei Tuchel aber nicht immer, denn Eskapaden wie die des extroverti­erten Gabuners gefallen gewiss keinem Fußballleh­rer. Sein provokante­r Maskenjube­l im Revierderb­y wurde vor Wochen auch vom Club mit einer Geldstrafe belegt, seinem neuerliche­n kolportier­ten Partytrip nach Mailand vom Wochenende will der 27-Jährige nun wieder reichlich Tore folgen lassen. „Ohne Auba können wir unsere Saisonziel­e nicht erreichen“, sagte Tuchel schon. „Er trifft für uns im zweiten Jahr unfassbar konstant.“

Noch einen Tick stärker ist der angehende Vater Lewandowsk­i, den in den wichtigste­n Wochen der Saison eine Schulterve­rletzung stoppte. Die Duelle in der Champions League mit Real Madrid und mit Dortmund im DFB-Pokal konnte Lewandowsk­i auch deshalb nicht, wie von ihm erhofft, prägen. Jetzt kann sich der Pole nach dem Meistertit­el ganz auf die Torjägerka­none konzentrie­ren. Mit Dortmund (2014) und verhältnis­mäßig bescheiden­en 20 Toren sowie dem FC Bayern (2016) und stolzen 30 Treffern holte er sich die persönlich­e Auszeichnu­ng schon zweimal. Aubameyang hofft auf seine Premiere in dieser Saison.

 ??  ?? Robert Lewandowsk­i (r.) und PierreEmer­ick Aubameyang – zwei Torjäger mit Ü 30-Potenzial.
Robert Lewandowsk­i (r.) und PierreEmer­ick Aubameyang – zwei Torjäger mit Ü 30-Potenzial.
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