Rheinische Post

Die Angst steckt in den Köpfen fest

Für die abstiegsbe­drohten Zweitligaf­ußballer der Fortuna geht es am Sonntag zum 1. FC Nürnberg. Torjäger Rouwen Hennings soll heute wieder mittrainie­ren. Seine Treffsiche­rheit und Routine werden dringend gebraucht.

- VON MATTHIAS GOERGENS

Für die abstiegsbe­drohte Fortuna geht es am Sonntag zum 1. FC Nürnberg. Torjäger Rouwen Hennings soll heute wieder mittrainie­ren.

Der athletisch­e Fußballer mit dem Fortuna-Logo auf der Brust sprintet vors Tor, drückt den scharf geflankten Ball aus vollem Lauf sehenswert und unhaltbar ins Netz. Sein etwas kleinerer, dafür breitschul­triger Kollege mit dem rot-weißen Oberteil erobert sich selbstbewu­sst die Kugel und leitet aus dem Mittelfeld immer wieder gefährlich­e Situatione­n ein. Träume vielleicht von Fans des Fußball-Zweitligis­ten? Wunschdenk­en von Trainer und Taktikfuch­s Friedhelm Funkel? Mitnichten. Beides sehenswert­e Darbietung­en aus dem Dienstag-Training der Fortuna.

Doch wer jetzt denkt, der „athletisch­e Fußballer“sei vielleicht Ihlas Bebou, der „breitschul­trige Kollege“womöglich ein genesener Rouwen Hennings, muss enttäuscht werden. Karlo Igor Majic heißt der gestern im Trainingss­piel wiederholt treffsiche­re Stürmer, gerade 19 Jahre alt geworden und bisher in Fortunas U19-Bundesliga­team Torschütze vom Dienst. Der andere Auffällige: Kianz Froese aus der „Zwoten“, dem U23-Regionalli­ga-Team. Beiden merkt man die Unbeschwer­theit an, mit der sie am Training des Profiteams zum Auftakt der Vorbereitu­ng auf das vorletzte Saisonspie­l beim 1. FC Nürnberg teilnehmen.

Nicht zuletzt ist es der totale Gegensatz zu den meisten der zwei Dutzend Akteure auf dem Trainingsr­asen an der Arena. Jener Bebou versucht es zwar immer in den Spielforme­n, scheitert aber öfter vor dem Tor, als dass er trifft. Jener Hennings ist gestern nicht einmal dabei, erholt sich von „Magenbesch­werden“und einem offenbar zu frühen Wiedereins­tieg mit der Einwechslu­ng am vergangene­n Samstag gegen Würzburg (1:1). Immerhin soll der Topstürmer des abstiegsge­fährdeten Tabellen-13. am heutigen Mittwoch wieder im Training mitmischen. Hennings hätte also durchaus die Chance, sich bis Sonntag eine mutmaßlich bessere Fitness zuzulegen.

Dass Funkel einen erfahrenen Torjäger dringend braucht, zeigen nicht nur die zuletzt drei erzielten Tore in vier Spielen. Denn kurz nach Majics sehenswert­er Direktabna­hme scheitert Fink freistehen­d vor dem Tor. Überhaupt geht mittlerwei­le auch im Training viel mehr daneben.

Die Angst in den Aktionen im Würzburg-Spiel setzt sich fort; steckt sie auch in den Köpfen der Spieler fest? „Ja, bei manchen kommt die Angst durch“, sagt Stürmer Özkan Yildirim. Es sei aber auch schwierig: „Man spielt ja nicht nur für sich, sondern auch für den Verein.“Da konnte die gute Heimkuliss­e zuletzt auch lähmend wir- ken. Manche Spieler können damit umgehen, manche nicht, sagt er noch und zählt sich zu Ersteren.

Vielleicht läuft es auswärts in Nürnberg jetzt besser, mit Yildirim als endlich mal wieder erfolgreic­hem Torjäger. Und vielleicht bietet dann der Stürmer das sehenswert­e Bild, das die jungen Majic und Froese gestern im Trainingss­piel zeigen - um die Träume der Fans und das Wunschdenk­en des Trainers Wirklichke­it werden zu lassen.

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FOTO: DPA Die Fortunen Marcel Sobottka, Robin Bormuth und Emmanuel Iyoha (v.l.) während des 1:1 gegen die Würzburger Kickers

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