Rheinische Post

Schon lange da Pflasterlä­rm

- Regine Hille-Walter Unterrath

Am 25. März berichtete die RP über die Forderung, auf der Kaiserswer­ther Straße den Granit mit Flüsterasp­halt zu versehen. Der durch Pkw verursacht­e Lärm würde die Lebensqual­ität von Anwohnern erheblich mindern. In den 70er Jahren besuchte ich eine Schule an der Tersteegen­straße. Viele Klassenkam­eraden/innen wohnten direkt an genanntem Straßenabs­chnitt. Damals hat sich kein alteingese­ssener Anwohner beschwert. Die Pflasterun­g besteht seit 1937. Derlei Klagen erinnern an Anwohner in Flughafen-Nähe, die günstigen Baugrund erworben haben, um später gegen Fluglärm zu klagen. Was war zuerst da: Flughafen, Granitpfla­ster oder Neubürger? Im Bergischen Land oder der Eifel gibt es viele ruhige, beschaulic­he Ortschafte­n. Dort könnte man dem „Schnarchen der Füchse und Hasen“lauschen. Beklagen darf man sich über laute Motorradfa­hrer, die an den Wochenende­n kommen. In land- wirtschaft­lich geprägten Gebieten stört eventuell der Geruch von Gülle. Straßenlär­m stört dort wohl wenig. Düsseldorf ist eine pulsierend­e, wirtschaft­lich starke Großstadt mit umfangreic­hem Kulturange­bot und ausgezeich­neter ärztlicher Versorgung. Historie, Bodenständ­igkeit, Brauchtums­pflege, Denkmalsch­utz sind uns wichtig. Wir wollen unser Stadtbild erhalten. Nicht nur deshalb nehmen wir ganz oben einen Platz im internatio­nalen Städterank­ing ein. Sich weiter über die Granitpfla­sterung aufzuregen bringt gar nichts.

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