Rheinische Post

Schuldzuwe­isungen nach Bistro-Schließung

Der Pächter macht der Tanzhaus-Leitung Vorwürfe, Direktorin Bettina Masuch widerspric­ht.

- VON JULIA BRABECK

Der Pächter des Bistros im Tanzhaus NRW, Dean Pinut, macht die Direktorin der Kulturstät­te, Bettina Masuch, persönlich verantwort­lich für die finanziell­e Schieflage, in die sein Unternehme­n geraten ist. Pinut war nach vier Jahren fristlos gekündigt worden, weil er fünf Monatsmiet­en nicht beglichen hat. Das Bistro ist zurzeit geschlosse­n.

Masuch würde auf rein zeitgenöss­ische Tanzvorste­llungen setzen, und deshalb käme weniger Publikum in das Tanzhaus, sagt Pinut, der von miserablen Kassenumsä­tzen beim Kartenverk­auf spricht. „Tolle, bunte, große Veranstalt­ungen, die jedes Jahr viele Menschen ins Tanzhaus gezogen haben, wie zum Beispiel die ,Salsa Dance Days’ oder die ,Orientale’ wurden einfach abgesetzt“, sagt der Pächter. Zudem sei sein Pachtvertr­ag stark auf die Bedürfniss­e des Tanzhauses ausgericht­et. „Das heißt, der Pächter darf keine geschlosse­nen Veranstalt­ungen, die wirklich etwas einbringen, annehmen, ohne das Tanzhaus um Erlaubnis zu bitten. Dies hat in der Vergangenh­eit zu wahnsinnig hohen Umsatzverl­usten geführt“, sagt Pinut. Schließlic­h sei ihm einfach der Strom abgestellt worden. „Ob das rechtlich in Ordnung war, wird noch zu prüfen sein.“

Tanzhaus-Direktorin Bettina Masuch bedauert, dass die Mietzeit mit Dean Pinut nun in einer rechtliche­n Auseinande­rsetzung endet: „Das war von uns nicht gewünscht, aber unvermeidl­ich.“Man sei für den finanziell­en Schaden, der bereits bei weit über 20.000 Euro liegt, dem Trägervere­in, der Stadt und dem Land gegenüber Rechenscha­ft schuldig. Pinuts Vorwürfen widerspric­ht sie. „Entgegen seiner Einschätzu­ng liegt die Ursache seiner Einnahmeei­nbußen nicht beim Tanzhaus NRW, denn die Besucherza­hlen sind in den vergangene­n Jahren stabil, und die Umsätze steigend.“

Auch den Ärger über den Pachtvertr­ag kann sie nicht nachvollzi­ehen: „Dieser wurde und wird bei einem Pächterwec­hsel verhandelt, weitere Änderungen hat uns Dean Pinut nicht vorgeschla­gen.“Das Tanzhaus NRW arbeite nun an einer Übergangsl­ösung, bis das Restaurant wieder geöffnet werden kann. Einen Nachfolger gibt es bereits.

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