AfD will „klare Opposition“sein
Marcus Pretzell: „Das wird unangenehm für Armin Laschet.“
DÜSSELDORF (jra/dpa) Mit gut sieben Prozent hat es die AfD gestern auf Anhieb in den Landtag geschafft und ist somit in 13 von 16 Landesparlamenten vertreten. Landeschef und Spitzenkandidat der NRW-AfD, Marcus Pretzell, kündigte an, die AfD werde eine „ehrliche, klare Opposition“sein und „den Finger in die Wunde legen, so wie die das noch gar nicht kennen. Das wird unangenehm für Armin Laschet.“
Ehefrau und Bundesvorsitzende Frauke Petry zeigte sich zufrieden über das Ergebnis ihrer Partei. „Wir wünschen uns für den Bundestagswahlkampf und für die Wahl am 24. September noch mehr, aber wir sind sehr zufrieden mit einem derartigen Ergebnis für dieses größte Bundesland“, sagte Petry gestern Abend in der ARD. Erste Hochrechnungen zeigten die AfD bei 7,3 Prozent.
Angesprochen auf jüngste Differenzen in der AfD räumte Petry ein: „Wir haben viele Diskussionen intern geführt, die vielleicht besser intern geblieben wären.“Trotzdem sehe sie die Partei auf einem guten Weg:“In NRW haben wir viel Zustimmung zu einem realpolitischen Kurs erfahren und werden ihn selbstverständlich fortsetzen.“
Die AfD-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Alice Weidel, sprach von einem „sensationellen Ergebnis“. Parteichef Jörg Meuthen betonte am Abend in Berlin: „Wir werden in der Bundestagswahl deutlich stärker sein als in NRW“. Man hoffe auf ein besseres Ergebnis. Parteivize Alexander Gauland räumte ein, dass die innerparteilichen Konflikte vor dem Bundesparteitag im April der AfD geschadet haben könnten.
Die Wahlparty der NRW-AfD mit rund 150 Mitgliedern fand linksrheinisch in einem Düsseldorfer Industriegebiet statt, an der auch Uwe Junge, Vorsitzende der AfD-Rheinland-Pfalz, teilnahm. Eine Berichterstattung von dort war für unsere Zeitung nicht möglich. Nach dem Einlass durch Vorzeigen des Presseausweises wurde die Reporterin unserer Redaktion vom Sprecher der Partei aufgefordert, die Veranstaltung zu verlassen.