Rheinische Post

Turus Defensive mangelt es einmal an Ordnung

- VON TOBIAS DINKELBORG

In der entscheide­nden Szene fehlte für Augenblick­e die defensive Ordnung. Diese Nachlässig­keit fuchste Frank Zilles enorm. Gut zwanzig Minuten waren noch auf der Uhr, als der Trainer des Fußball-Oberligist­en Turu mit ansehen musste, wie Roman Dressler nach einem Einwurf seelenruhi­g durch die Deckungsre­ihe seiner Mannschaft spazieren konnte – und wenig später großer Jubel ausbrach. Denn der 29-Jährige hatte die Übersicht behalten, Mitspieler André Bugla in Szene gesetzt und auf diese Art den entscheide­nden Treffer zum 1:0Sieg des 1. FC Bocholt vorbereite­t. „In dieser Situation haben wir nicht optimal verteidigt. Man muss aber auch sagen, dass der gegnerisch­e Angreifer den Ball wirklich gut trifft“, analysiert­e Zilles.

Hätten die Düsseldorf­er im ersten Spielabsch­nitt ihre zarte Überlegenh­eit in einen Torerfolg umgemünzt, wäre die Partie mit Sicherheit anders verlaufen. Die größte Gelegenhei­t bot sich Anil Ozan un- mittelbar vor der Pause. Der 25-Jährige scheiterte jedoch mit seinem Versuch aus knapp vier Metern. Zuvor hatten sich die Bocholter in einen Schussvers­uch von Noah Salau geschmisse­n und so den Grundstein dafür gelegt, um nach dem Seitenwech­sel selbst offensiv in Erscheinun­g treten zu können.

Gerade nach dem Rückstand wurden die Räume in der Turu-Defensive naturgemäß größer, weil Zilles seinen Schützling­en eine verstärkte Angriffsar­beit verordnet hatte. Dieser Plan ging nicht auf – am Ende fehlte die nötige Konsequenz. Wenig gelegen kam da freilich der Platzverwe­is für Kapitän Philip Lehnert nach einem wiederholt­en Foulspiel. „Doch selbst in Unterzahl war das Spiel noch nicht vorbei“, merkte Zilles an. In der Tat musste Bocholts Schlussman­n Sören Ahlers zwei Minuten vor dem Ende noch einmal seine Klasse unter Beweis stellen. Das tat er hervorrage­nd. „Es war ein glückliche­r Sieg für den Gegner, ein Unentschie­den wäre sicherlich verdient gewesen“, urteilte Trainer Zilles abschließe­nd.

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