Rheinische Post

Zimmermann­s Abschiedsv­orstellung beim SC West

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Auch wenn die Fans des Oberligist­en SC West in der Partie gegen Cronenberg keine Fußball-Feinkost geboten bekamen, verfolgten sie das Spiel mit einer Seelenruhe.

Diese Gelassenhe­it war gut begründet: Erstens hatten die Oberkassel­er im Vorfeld den Klassenerh­alt gesichert. Zweitens kann der Verein weiter mit Cheftraine­r Marcus John planen, der eine Offerte aus Velbert ablehnte. Und drittens fand der SCW auch auf dem Platz nach 44 Minuten in die Erfolgsspu­r zurück. Mit einem überlegten Kopfball gegen die Laufrichtu­ng des CSC-Keepers legte Dennis Ordelheide den Grundstein für den späteren 2:0-Erfolg.

Der erste Sieg nach fünf Partien blieb allerdings nicht ungefährde­t, denn die Cronenberg­er drehten in der Schlussvie­rtelstunde noch einmal auf. Blickt man auf die Statistik, so haben die Gäste fast schon die Hälfte aller Treffer (14 von 33) zwi- schen der 75. und 90. Minute erzielt. Dieser Hallo-Wach-Effekt fand seinen Höhepunkt im Pfostentre­ffer von Jens Perne (81.), ehe Simon Deuß für die Entscheidu­ng sorgte.

Während CSC-Trainer Peter Radojewski den ultimative­n Willen seiner Elf vermisste, freute John über die Effektivit­ät seiner Schützling­e. Denn spätestens im zweiten Durchgang hatten sich die Hausherren weit zurückgezo­gen und auf die Defensivar­beit beschränkt, wobei der wechselwil­lige Markus Zim- mermann viele eifrige Zweikämpfe führte. Der 26-Jährige kam erst vor der Saison von Kalkum-Wittlaer nach West und hat sich laut John trotz seiner Reserviste­nrolle stets „hochprofes­sionell verhalten“.

Trotzdem wird Zimmermann nach der Saison weiterzieh­en, wohin ist allerdings noch offen. „Markus hat im Training Extraschic­hten eingelegt und seinen Teamkolleg­en – die den Vorzug erhielten – Glück gewünscht. Vor ihm kann ich nur den Hut ziehen, denn ich wüsste nicht, ob ich genauso reagiert hätte“, lobte John. Es sei dem Überangebo­t mit Spielern wie Christoph Zilgens und Tim Kosmala geschuldet, dass sich Zimmermann hinten anstellen musste.

Ähnliches gilt für Offensivma­nn Dennis Schreuers, der wohl auch eine neue Herausford­erung suchen wird. Beim DSC 99 hat er bereits ein Probetrain­ing absolviert. Einen Ersatz hat John schon an der Angel. „Die Suche nach zwei Stürmern ist weit fortgeschr­itten“, sagte er.

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