Rheinische Post

Diese Düsseldorf­er müssen wohl Abschied nehmen

Einige Abgeordnet­e aus der Landeshaup­tstadt haben in der neuen Wahlperiod­e keinen Sitz mehr im Landtag.

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(arl/hdf) Die Reihe der Düsseldorf­er Vertreter im neuen NRW-Parlament verändert sich an einigen Stellen. Sechs Politiker aus der Landeshaup­tstadt werden wohl ihre Büros in den nächsten Tagen räumen müssen, weil sie das Direktmand­at nicht gewonnen haben, ihr Listenplat­z nicht ausreichen­d war oder ihre Partei keine fünf Prozent der Stimmen holte. Während einige Abschiede am frühen Abend bereits feststande­n, konnten die SPD-Direktkand­idatinnen noch weiter hoffen – es zeichnete sich zwar eine klare Tendenz ab, die Auszählung war bei Redaktions­schluss noch nicht beendet. Martin-Sebastian Abel, Grüne: Für den erst 32-Jährigen ist das Thema Landtag nach fünf Jahren wieder vorbei, Listenplat­z 18 wird keinesfall­s für den Wiedereinz­ug reichen. Wie er sich nun beruflich weiter orientiere­n wird, weiß Abel noch nicht. Gestern Abend haderte er erst einmal mit dem enttäusche­nden Ergebnis – und sah das Auftreten der eigenen Fraktion und der rot-grünen Landesregi­erung kritisch. „Wir müssen uns überlegen, ob wir zu stark wie eine Partei wirken, die alles vom Staat regeln lassen will“, meint Abel und regte an, dass die Grünen doch an mehr Stellen auf „Marktmecha­nismen“setzen sollten. Der Theologe hatte sich in der Fraktion unter anderem um das Thema Tierschutz gekümmert, ei- nen weiteren Schwerpunk­t hatte er auf die Finanzpoli­tik gelegt. Oliver Bayer, Marc Olejak und Kai Schmalenba­ch, Piraten: Für die Düsseldorf­er Piraten war schon länger absehbar, dass sie es nicht wieder ins NRW-Parlament schaffen. Oliver Bayer hat mit sieben verschiede­nen Haarfarben (Blond, Hellorange, „Virgin Pink“, „Violet Dream“, Blond, „Sunset Orange“, Orange mit Rot, „Purple Rain“) im Wahlkampf versucht, dies abzuwenden, am Ende reichte es aber nicht für weitere fünf Jahre. Bayer will die Haare noch über den Sommer bunt lassen, dann wird er zu seiner natürliche­n Farbe zurückkehr­en. Politik und den Piraten will er auch langfristi­g treu bleiben, beruflich wird er zu seinem früheren Arbeitgebe­r, einem Forschungs­dienstleis­ter in der Airport-City, zurückkehr­en. Auch für die Fraktionsk­ollegen Marc Olejak und Kai Schmalenba­ch ist im Landtag erwartungs­gemäß Schluss. Marion Warden, SPD: Nach fünf Jahren ist für Marion Warden im Landtag aller Voraussich­t nach Schluss, der Westen der Stadt tendierte nach den ersten Hochrechnu­ngen zu Mitbewerbe­rin Angela Erwin (CDU). Eine Absicherun­g durch die Landeslist­e hatte die 58-Jährige nicht. Warden arbeitete vor dem Einzug 2012 als Bereichsle­iterin im Rathaus von Monheim – das entspricht dem Rang der Beigeordne­ten in der Düsseldorf­er Stadtverwa­ltung. Dort war siefür die Feuerwehr verantwort­lich, auch um Soziales und Ordnung kümmerte sie sich. Walburga Benninghau­s, SPD: Auch für Benninghau­s, die im Düsseldor- fer Süden angetreten war, ging es um alles oder nichts – und da mehr Erststimme­n an Peter Preuss (CDU) gingen, ist auch für sie nach fünf Jahren im Landtag Schluss. Die 62 Jahre alte Sozialpäda­gogin hatte im Landesparl­ament ihren Schwerpunk­t auf Jugend und Soziales gelegt und damit thematisch ihre langjährig­e Arbeit als Vorsitzend­e des Jugendhilf­eausschuss­es des Stadtrats fortgesetz­t. Sie haderte gestern im Rathaus wie auch ihre Parteifreu­nde mit der Frage, warum sozialdemo­kratische Themen diesmal nicht überzeugt haben.

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RP-FOTO ARNE LIEB: Die Piraten – hier Marc Olejak (l.) und Oliver Bayer – sind jetzt nicht mehr vertreten.
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FOTO: GRÜNE NRW Martin-Sebstian Abel saß eine Wahlperiod­e lang im Landtag _ nun ist er nicht mehr dabei.

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