Rheinische Post

Nachbarn feiern mit Marokkaner­n

Ein Henna-Zelt wird es geben, marokkanis­ches Essen und Musik.

- VON NICOLE KAMPE

OBERBILK Obwohl das erste Maghreb-Fest gar nicht gefeiert wurde, hat Khalifa Zariouh schon einen großen Traum. „Ich hoffe, dass wir irgendwann einen Marokko-Tag hier in Düsseldorf haben, so wie es auch den Japan-Tag gibt“, sagt der Oberbilker, der nicht immer nur schlecht lesen und hören will vom Viertel und der Ellerstraß­e, die viel mehr zu bieten hat als Kriminalit­ät und Razzien. Schon nach den Übergriffe­n auf Hunderte Frauen in der Silvestern­acht am Kölner Hauptbahnh­of kam ihm die Idee, Menschen an die Ellerstraß­e einzu- laden. Zariouh suchte Mitstreite­r, sprach Händler und Nachbarn an, die mit ihm das Maghreb-Maifest organisier­en. Eine Weile hat es gedauert, bis aus der Idee Realität geworden ist, „das Feedback aber war immer positiv“, sagt der Rentner. Die Bezirksver­treter hatte er auf seiner Seite, die Stadt ebenfalls. Am Samstag, 20. Mai, soll endlich gefeiert werden auf der Grünfläche an der Lessingstr­aße. Von 11 bis 18 Uhr wird auf einer Bühne Musik gespielt, „marokkanis­che Künstler kommen, die auf deutsch und arabisch singen“, sagt der Organisato­r. Zelte werden aufgebaut, in denen es Tee und Gebäck gibt, „wir haben auch einen Henna-Stand“, sagt Zariouh. „Die Restaurant­s um den Platz herum freuen sich auf viele Gäste.“Begegnen statt Entfernen heißt das Motto – entspreche­nd verschiede­n sind auch die Angebote gestaltet. Für die jungen Besucher wird ein Maltisch aufgebaut, Kinder sollen an Frauen Blumen verteilen. Die Polizei wird ebenfalls kommen und um Nachwuchs werben, „die Behinderte­nwerkstatt hat sich etwas überlegt“, erzählt Khalifa Zariouh. Im ganzen Stadtteil hängen Poster, damit Zariouh viele Menschen beim ersten Fest an der Ellerstraß­e begrüßen kann, das irgendwann so groß werden soll wie der Japan-Tag.

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