Rheinische Post

Trump rechtferti­gt Informatio­nen an Moskau

- VON MATTHIAS BEERMANN

WASHINGTON (rtr) US-Präsident Donald Trump hat seine Weitergabe von Informatio­nen an Russland gegen einen Sturm der Empörung in den USA verteidigt. Er habe Fakten zum Terrorismu­s und zur Sicherheit des Flugverkeh­rs weitergege­ben. Dazu habe er das Recht. Regierungs­kreisen zufolge gab Trump geheime Informatio­nen über die Extremiste­nmiliz IS preis, die von einem Verbündete­n der USA stammten. Das Vorgehen sei nicht abgesproch­en gewesen, so dass nun ein bewährtes Geheimdien­stabkommen auf dem Spiel stehen könne.

Hillary Clinton, so lautete einer der schärfsten Vorwürfe, den der Präsidents­chaftskand­idat Donald Trump im Wahlkampf gegen seine demokratis­che Kontrahent­in ins Feld führte, wäre im Weißen Haus ein Sicherheit­srisiko. Der sorglose Umgang Clintons mit ihren E-Mails in ihrer Zeit als Außenminis­terin galt auch den Republikan­ern als Beleg dafür, dass sie ungeeignet sei, das Land zu führen. Nun hat Trump klargemach­t, wer das wahre Sicherheit­srisiko ist: Gegenüber dem russischen Außenminis­ter plauderte der Präsident Informatio­nen der höchsten Geheimhalt­ungsstufe aus. Peinlich.

Es ist nicht das erste Mal, dass Trump aus dem Nähkästche­n des Staatsappa­rats plaudert, um zu prahlen. Wer würde noch kategorisc­h ausschließ­en wollen, dass Trump im Überschwan­g seiner eigenen Bedeutung die Einsatzcod­es für die Atomwaffen preisgibt? Allmählich greift das Entsetzen über diesen Präsidente­n auch unter den Republikan­ern um sich. Aber bisher kleben die meisten von ihnen an der Macht und wagen keine offene Kritik. Ein Schweigen, das irgendwann mitschuldi­g macht. BERICHT UND WIEDER GRÜSST . . .,

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