PERSÖNLICH König Willem-Alexander . . . fliegt für die KLM als Co-Pilot
Für den niederländischen König spielt das Fliegen eine große Rolle in der Freizeit. „Für mich ist es wichtig, dass ich ein Hobby habe, bei dem ich mich konzentrieren muss“, sagt Willem-Alexander, ein leidenschaftlicher Pilot. Um seinen Pilotenschein zu behalten, muss er mindestens 150 Flugstunden im Jahr absolvieren. Nun hat der 50-Jährige in einem Interview mit der niederländischen Zeitung „De Telegraaf“erzählt, wie er diese sammelt: Seit 21 Jahren ist er als Co-Pilot für die Fluggesellschaft KLM mit einer Fokker 70 unterwegs – bei ganz normalen Linienflügen auf Strecken der Regionalgesellschaft Cityhopper und ohne dass die meisten Passagiere es mitbekamen. Zweimal im Monat zieht der Vater dreier Töchter die blaue Uniform samt Mütze an und hebt ab. Kaum jemand erkenne ihn in dieser Kluft am Amsterdamer Flughafen Schiphol, sagt er. Wegen der Sicherheitsvorkehrungen nach den Attentaten vom 11. September sei der Kontakt von Passagieren mit der Cockpit-Besatzung viel weniger geworden. Fluggäste erkennen aber seine Stimme, wenn er eine Durchsage macht. Seinen Namen nennt der Co-Pilot nie. „Der Vorteil ist, dass ich die Passagiere immer im Namen des Captains und der Mannschaft willkommen heißen kann.“Die End-Verantwortung liege aber immer beim Kapitän, betonte er. Am Dienstag war der letzte Flug des Königs für KLM-Cityhopper, denn die Fokker 70 wird ausrangiert. Nun lässt er sich für die Boeing 737 ausbilden. Damit sind längere Distanzen möglich, andere Ziele, mehr Passagiere. Für einen König ist selbst solch eine Fortbildung nicht unpolitisch. Nein, betont er, die Probleme bei der neuen Regierungsbildung hätten bei seiner Entscheidung keine Rolle gespielt. „Ich trage die Verantwortung für ein Flugzeug, die Passagiere und die Besatzung – ich kann die Probleme, die ich am Boden habe, nicht mit in die Luft nehmen.“Wie menschlich ein abgehobener Royal doch wirken kann. Martina Stöcker FOTO: DPA