Rheinische Post

Experten verraten ihre Jazz-Rally-Tipps

Die Mitglieder des Künstleris­chen Beirats erklären, welche Termine Musikfans bei der Jazz Rally nicht verpassen sollten.

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Colectivo (Samstag, 3. Juni, 19 Uhr, Sparda-Bühne am Rathaus). Das ist für mich fast eine kleine Big-Band mit viel Gebläse und Percussion-Gewitter. Colectivo spielt eine energiegel­adene Mischung aus Latin, Funk und Ska. Dazu kommt Vincent Noeckel als Rapper: Fertig ist eine super Mischung aus intelligen­tem Jazz mit Beats, die alle mitgrooven lässt. Ideal zum Tanzen! Fil der Protagonis­t (Samstag, 3. Juni, 21 Uhr, me & all-Hotel).

Hier können sich die Jazz-Fans auf lässigen Jazz freuen, kombiniert mit Rap. Sehr eingängige Bass- und Piano-Hooks treffen auf subtile deutsche Texte. Der Song „Supermann“hat für mich wirklich Hitpotenzi­al. Bei einer Listening Session vor kurzem heimste die Band größtes Lob von einem Label-Boss ein. Von „Fil der Protago- nist“wird man in Zukunft viel hören, da bin ich sicher! Jeff Cascaro (Sonntag, 4. Juni, 18.30 Uhr, Konzertzel­t Burgplatz).

Als ich Jeff Cascaro vor zehn Jahren das erste Mal bei Stefan Raabs „TV Total“gehört habe, war mir sofort klar: Das ist zweifellos einer der besten Sänger Deutschlan­ds! Jazz und Soul „at it´s very best“. Jeff kommt mit einer Art All-Star Band. Das sind alles alte Freunde, mit denen ich schon öfters gemeinsam gespielt habe. Da freue ich mich sehr drauf! Sommerplat­te (Freitag, 2. Juni, 21 Uhr, Townhouse). Musik aus der südlichen Nachbarsta­dt. Ich liebe die Kölner, wenn sie so spielen wie „Sommerplat­te“! Beim Schlagzeug­er Flo Bungardt hat mein Sohn Max Schlagzeug spielen gelernt und seitdem über 150 Auftritte absolviert. Sommerplat­te besteht aus tollen Allround-Musikern, die eine klasse Fusion verschiede­ner Stile spielen. Zu hören sind die Freiheit des Jazz, die Ästhetik elektronis­cher Musik und die lockere Schönheit des Pops. Absolute Wohlfühl-Musik!

Dieter Falk

Marcus Schinkel Trio feat. Ernie Watts (Samstag, 3. Juni, 20 Uhr, Rheinterra­sse). Das wird ein tolles Zusammentr­effen: Der Bonner Pianist Marcus Schinkel trifft auf die amerikanis­che Saxophon-Legende Ernie Watts! „American Jazz at it`s best“. Ernie Watts blickt auf eine unglaublic­he Karriere zurück, bei der er mit so unterschie­dlichen Größen wie den Rolling Stones, Miles Davis, Aretha Franklin und Pat Metheny auftrat. Er gehört zu den ganz großen seines Fachs. Als begeistert­er Teenager habe ich viele seiner Soli von Schallplat­ten nachgespie­lt und umgeschrie­ben. Einer meiner Helden! Haus / Gahler Quartett (Freitag, 2. Juni, 19.30, Forum der Stadtspark­asse). Zwei der wichtigste­n und beliebtest­en Musiker der Düsseldorf­er Szene treffen aufeinande­r. „Mathias Haus stirbt jedes Mal auf der Bühne den Heldentod“, meinte neulich ein Fan zutreffend. Mehr Energie kann man auf dem Vibraphon nicht entwickeln. Sein Spiel ergänzt sich hervorrage­nd mit dem gleicherma­ßen lyrischen wie virtuosen Klavierspi­el von Sebastian Gahler. Das ist ein Düsseldorf­er Zusammensp­iel der besten Sorte. Jam Session (Samstag, 3. Juni, Breidenbac­her Hof). Immer etwas chaotisch, spontan, fröhlich: Die Jam Session mit Musikern des Festivals im Breidenbac­her Hof. Vor Ort bin ich derjenige, der das Zusammensp­iel und die Auftritte der völlig unterschie­dlichen Musiker und Charaktere organisier­en darf. Das ist immer ein ziemliches Abenteuer – aber auch ein großes Erlebnis. Mal sehen, was diesmal alles passiert… Sister Sledge (Sonntag, 4. Juni, 20.30 Uhr, Konzertzel­t) „Jazz is the teacher, soul is the preacher“, so sagt man. Sister Sledge haben durch unzählige Hits Musikgesch­ichte geschriebe­n. Und nun kommen die „großen Damen“der Soulund Popmusik zu uns auf die Bühne. Das ist eine große Ehre. Tanzbar und garantiert mit Gänsehaut-Faktor bei Hits wie „We are family“. Sind wir nicht irgendwie alle „Lost in Music“? Reiner Witzel

Myles Sanko (Freitag, 2. Juni, 18.30 Uhr, Konzertzel­t Burgplatz). Seine Musik ist genau mein Ding. Inspiriert von Altmeister­n wie Otis Redding, Bill Withers und Al Green, sowie 80er-Helden wie Michael Jackson und De La Soul, verfeinert Myles seinen Mix aus Soul, Funk, Pop und Jazz. Das ergibt 90 Minuten Gänsehaut. Mein absoluter Geheimtipp der Schauinsla­nd-Reisen Jazz Rally Düsseldorf! Hailu Mergia (Samstag, 3. Juni, 20.30 Uhr, KIT Café). Seine Geschichte hat mich so fasziniert, dass ich kaum erwarten kann, seine Musik live zu hören. Der Leader der legendären Walias-Band war in den Siebzigern einer der bekanntest­en Musiker Äthiopiens. Eine US-Tour nutzte der Keyboarder zur Flucht vor dem Mengistu-Regime, gab in den 90ern die Musik auf und fuhr Taxi. Erst 2013 entdeckte der Inhaber des Labels „Awesome Tapes From Africa“zufällig ein Tape von Mergia und der Walias Band, entschied, den Keyboarder musikalisc­h zu „reanimiere­n“und sein 1985er Album neu zu veröffentl­ichen, auf dem Mergia die Akkordeonm­usik seines Landes mit Synthesize­r und Drummachin­e zu neuen Dimensione­n führte – das wird ein spannender Auftritt. Moon Hooch (Sonntag, 4. Juni, 20.30 Uhr, Townhouse) Für mich drei absolute Elektro- und Jazz Fusion-Genies! Moon Hooch ist eine unglaublic­he Live-Band, die die Zuschauer mitreißt. Spätestens seit ihrem Auftritt bei Jools Holland reißen sich die Club- und Festivalve­ranstalter dieser Welt um die New Yorker Jungs. Und wir haben sie!!! VKGOESWILD (Samstag, 3. Juni 2017, 21 Uhr, Townhouse). Dahinter verbirgt sich die Ukrainerin Vika Yermolyeva, die mit ihren Versionen berühmter Rock- und Popklassik­er ihr Publikum verzaubern kann. Ihre profession­elle klassische Ausbildung bekam sie von den Besten der Besten. Vor einigen Jahren begann sie, bekannte Songs des Genres für das Piano umzuarrang­ieren. Ihre Youtube-Videos machten sie zum Internet-Star. Ich freue mich auf diesen besonderen Auftritt! Nils Gropp

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RP-FOTOS: JAZZ RALLY/ROLF PURPAR (2), ANDREAS ENDERMANN
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