Wawrinka trifft im Finale von Paris auf Nadal
PARIS (sid) Nach seinem Triumph im Marathonmatch stellte sich Stan Wawrinka auf den Centre Court, tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn und genoss die Ovationen. Dank einer Energieleistung greift der Schweizer morgen im Finale der French Open nach seinem zweiten Paris-Titel nach 2015. Gegner ist Rafael Nadal. Der Spanier ließ dem Österreicher Dominic Thiem beim 6:3, 6:4, 6:0 keine Chance und kann morgen in seinem zehnten Finale im Stade Roland Garros zum zehnten Mal triumphieren.
„Es ist unglaublich, hier wieder im Endspiel zu stehen“, sagte Wawrinka nach dem 6:7 (6:8), 6:3, 5:7, 7:6 (7:3), 6:1 im intensiven, 4:34 Stunden dauernden Halbfinale gegen den topgesetzten Schotten Andy Murray und meinte: „Ich muss mich jetzt erholen. Aber ich habe ja schon bewiesen, dass ich immer bereit bin für Finalspiele.“„Stan hatte auch am Ende noch großartige Schläge zu bieten. Ich war im vierten Satz nicht weit weg vom Sieg, aber zum Schluss war sein Druck zu groß“, sagte Branchenführer Murray.
Auch von einem zweimaligen Satzrückstand ließ sich Wawrinka nicht beirren. Er ist mit 32 Jahren und 75 Tagen der älteste Paris-Finalist seit Niki Pilic (33 Jahre, 280 Tage) im Jahr 1973. Der Rechtshänder hat neben den French Open und den US Open auch schon die Australian Open (2014) gewonnen. Einzig der Triumph in Wimbledon fehlt ihm noch zur Komplettierung seiner Grand-Slam-Sammlung.
Wawrinka ist der Mann für die großen Turniere. In 13 der vergangenen 17 Grand Slams stand der Rechtshänder mit der BilderbuchRückhand mindestens im Viertelfinale. Eine derart konstante Quote haben ansonsten nur die „Faboulous Four“des Tennissports vorzuweisen: Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic, Andy Murray.
Diesmal hatten die wenigsten Experten Wawrinka auf ihrer Liste. Zwar gewann er im Vorfeld das kleine Heimturnier in Genf (im Finale gegen Mischa Zverev/Hamburg), doch bei den Masters in Rom, Madrid und Monte Carlo blieb er hinter den Erwartungen zurück.