Verdächtiges Gespräch – Pilot landet unplanmäßig
KÖLN (dpa) Weil drei Männer an Bord über terroristische Themen gesprochen haben sollen, ist ein Flugzeug auf dem Flughafen Köln/ Bonn unplanmäßig gelandet. Der Terrorverdacht gegen die 31, 38 und 48 Jahre alten Briten erhärtete sich nach stundenlangen Vernehmungen jedoch nicht. Der Rucksack des 48-Jährigen, den die Polizei kontrolliert gesprengt hatte, enthielt nur Ladekabel. Sprengstoff wurde nicht entdeckt. Wegen des Vorfalls stoppte der sechstgrößte deutsche Airport am Samstagabend seinen Flugbetrieb für gut drei Stunden. Die Fluggäste mussten die Maschine über Notrutschen verlassen. Das Flugzeug befand sich auf dem Weg vom slowenischen Ljubljana nach London.
Weil drei Briten wohl das falsche Buch als Reiselektüre auswählten und eine Frau sie über Terror sprechen hörte, hat sich ein Pilot entschieden, eine Easyjet-Maschine außerplanmäßig in Köln zu landen. Dann folgten die Evakuierung und Durchsuchung der Maschine. Und die drei Männer mussten eine Nacht in Gewahrsam verbringen: Sie wurden verhört, ihre Handydaten gecheckt.
Nun stellt sich heraus: Es war nichts dran, es gab keine Bedrohung. Und deshalb wirkt das ganze Szenario, das sich an Bord und am Flughafen abgespielt hat, völlig übertrieben. Doch was bleibt den Sicherheitsbehörden übrig? Wenn es Hinweise gibt, müssen sie handeln. Auch wenn sie wissen, dass sie in den meisten Fällen, die sich später als Fehlalarm herausstellen, am Ende als die Dummen dastehen. Und sich von Besserwissern ohne Verantwortung erklären lassen müssen, warum die Aktionen überflüssig waren. Wir Bürger fordern von Behörden, wachsam zu sein und einem Verdacht nachzugehen. Ich persönlich gewöhne mich deshalb lieber an Unbequemlichkeiten durch Fehlalarme als an Terrortote. BERICHT EASYJET-FLUG: GESPRENGTER RUCKSACK . . ., SEITE A 3