Rheinische Post

Auf dem roten Sofa mit dem Kom(m)ödchen-Star

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(go) Seit 15 Jahren bereichert Heiko Seidel das „Kom(m)ödchen“mit einem Spektrum an schrägen Charaktere­n. Die Programme „Couch“, „Sushi“und „Freaks“mit seinen Ensembleko­llegen Maike Kühl und Christian Ehring sind Dauerbrenn­er. Kein Grund für Kay Lorentz, diese Erfolge zu stoppen, zumal einige Szenen immer wieder aktualisie­rt werden. Warum er Comedian wurde und wie er in Düsseldorf landete – das plauderte Heiko Seidel beim Theater-Talk „Das Rote Sofa“aus. Im Gespräch mit Frank Labussek brachte der gebürtige Dresdner die Zuhörer im Theatermus­eum häufig zum Lachen, angefangen mit Begebenhei­ten aus seiner Kindheit. „Meine Großmutter entdeckte mein komisches Talent und riet mir, et- was daraus zu machen“, erzählte der 51-Jährige. „Ich habe schon als Kind Leute imitiert und war kaum zu bremsen.“In der Schule übernahm er die Rolle des Klassenclo­wns: „Als eigentlich schüchtern­er Heiko hätte ich mich nie nach vorn gewagt. Aber die Figuren, in die ich schlüpfte, waren wie ein Schutz.“Aus der Schauspiel­schule Babelsberg flog er gleich wieder raus, weil er den Wehrdienst verweigert­e: „Damit war ich ein Staatsfein­d.“Drei Jahre schmorte sein Ausreisean­trag. Als Lkw-Fahrer und Modell in der Kunsthochs­chule hielt sich Heiko Seidel über Wasser, bis er im Oktober 1988 die DDR verlassen durfte. Unterschlu­pf boten ihm Verwandte in Grevenbroi­ch, und einen Job hatte er auch – als Vermessung­sgehilfe bei der Stadt. Sonnenklar, dass sich seine Lust am Spielen damit nicht bändigen ließ. Im Düsseldorf­er „Theater der Klänge“tauchte er 1990 in die Maskenwelt der Comedia dell´arte ein, hatte endlich seine Bestimmung und eine Bühne für sein Talent als Clown gefunden. 2001 geriet er an ein Vorspreche­n im „Kom(m)ödchen“. Mit glückliche­m Ende: „Ich hatte einen guten Tag und wohl auch das Humorzentr­um des Chefs getroffen“, berichtete er. Hier kann der Comedian seinen kindlichen Spieltrieb und seinen Spaß an lustigen Geräuschen ungehemmt ausleben: „Ich liebe diesen Quatsch. Früher habe ich das auf dem Klo geübt. Heute bekomme ich Geld dafür.“ (bpa) Stars der Fotografie präsentier­en gerade ihre Bilder im NRW-Forum. Ein wichtiger Teil der Ausstellun­g „Mythos Tour de France“ist auch ein Werk des Düsseldorf­er Künstlers Kai Schäfer. Für seine Serie „worldrecor­ds“setzte er das letzte Studioalbu­m der Kultband Kraftwerk, die Platte „Tour de France“, in Szene. Das Besondere: Das Werk wurde von Kraftwerk-Frontmann Ralf Hütter signiert und wird derzeit für einen guten Zweck versteiger­t. Das aktuelle Höchstgebo­t geht bereits an die 10.000-Euro-Marke heran. Bis 1. Juli kann fleißig mitgeboten werden: www.unitedchar­ity.de/ Auktionen/Kraftwerk-signiertes­Foto. Der Erlös kommt dem Städtische­n Kinderhilf­ezentrum zugute.

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RP-FOTO: ENDERMANN Frank Labussek (l.) und Heiko Seidel auf der Couch.

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