Rheinische Post

Offene Tafelrunde

Zum Tag der offenen Gesellscha­ft hatte die Diakonie auf dem Grabbeplat­z zu Tisch gebeten. Passanten, Anlieger aber auch Gäste aus Politik und Kultur kamen auf einen Plausch vorbei.

- VON STEFANIE THRUN

ALTSTADT Und plötzlich war der Grabbeplat­z ein großes Esszimmer, in dem sich alle trafen. Anwohner, zufällig vorbeikomm­ende Passanten, aber auch Vertreter von Stadt, Schauspiel­haus, Tanzhaus NRW und weiteren Institutio­nen kamen an den mit leckerem Essen und Wein gedeckten Tischen zusammen, die Diakoniepf­arrer Thorsten Nolting organisier­t hatte. Auch Oberbürger­meister Thomas Geisel nahm mit seiner Familie am öffentlich­en Beisammens­ein teil. „In einer Gesellscha­ft, in der sich immer mehr Menschen gegen die Dinge ausspreche­n, treten wir für ein ,Dafür’ ein“sagte Nolting am Samstag über die bundesweit­e Aktion, die die Diakonie gemeinsam mit der Initiative „Offene Gesellscha­ft“ins Leben gerufen hat. „In Berlin wurde sogar eine 400 Meter lange Tafel geplant.“

Vom Schauspiel­haus war Schauspiel­erin Claudia Hübecker an die Diakonie-Tafel gekommen, an der auch Superinten­dentin Henrike Tetz und Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche Platz nahmen und wie viele andere Gäste begeistert von der Aktion waren. Diese soll dazu beitragen, Grenzen aufzubrech­en und die Gesellscha­ft nach außen wie innen weiter zu öffnen. Bundesweit hatten sich im Internet 456 Tafeln angemeldet, die auf Äckern und Marktplätz­en, Bürgerstei­gen oder Fußballfel­dern oder auf privaten Dachterras­sen gedeckt worden sind. Den Oberbürger­meister inspiriert­e das gleich zu neuen Ideen: „Es wäre doch schön, im nächsten Jahr die ganze Innenstadt zu füllen.“So könnte Düsseldorf auch im nächsten Jahr wieder ein Zeichen setzen für Offenheit und Zusammenha­lt. Und sich an einem Randaspekt erfreuen, den Diakonie-Pfarrer Nolting hervorhob: „Nebenbei kommt man mit ganz vielen interessan­ten Personen ins Gespräch.“

Die Idee, sich am „Tag der Offenen Gesellscha­ft“zu beteiligen, sei bereits Anfang des Jahres entstanden, aber mit so viel Resonanz auch aus dem öffentlich­en Leben hatte Nolting nicht gerechnet. In Düsseldorf waren insgesamt sechs Tafeln teils von Privatpers­onen, teils von Institutio­nen aufgebaut worden, an denen Nachbarn und Freunde zum gemeinsame­n Verweilen eingeladen wurden. In Gerresheim, Holthausen, Benrath und an den Rheinwiese­n taten sich Freunde und Fremde zusammen. „Das ist ein gutes Zeichen“, sagt Nolting.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Sozialdeze­rnent Burkhard Hintzsche und Ehefrau Birgitt Geßner hatten an der gut besuchten Diakonie-Tafel auf dem Grabbeplat­z sichtlich Spaß.

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