Welche Firma macht die meisten Schritte?
Bis Samstag können sich Unternehmen beim Fitness-Wettbewerb „Düsseldorf bewegt sich“anmelden. Auch die Stadtverwaltung beteiligt sich. Ab dem 18. September treten die Firmen dann im Wettbewerb gegeneinander an.
Als Verdi-Chefin Stephanie Peifer vor zwei Jahren angesprochen wurde, ob sie in der Diabetes-Woche an einem Schritte-Wettbewerb von prominenten Düsseldorfern teilnehmen wolle, sagte sie sofort zu – und war anschließend begeistert über die positiven Veränderungen in ihrem Leben. „Um 20.000 Schritte am Tag zurückzulegen, habe ich mir bewusst meinen Tagesablauf angeschaut und neue Turnschuhe gekauft“, erzählt Peifer. Ihr langer Arbeitstag ist eng getaktet, aber Bewegung sollte einen neuen Stellenwert bekommen. So strukturierte sie den Tag um, ging den halben Arbeitsund Nachhauseweg zu Fuß, lief in der Mittagspause in den Volksgarten, nahm Wechselklamotten zur Arbeit mit und nutzte dort die Dusche im Keller. Ein Verhalten, das zur Gewohnheit geworden ist. Auch mit dem Erfolg, dass sie im Laufe der Zeit 15 Kilo verloren hat, die sie durch das Abgewöhnen des Rauchens zugelegt hatte.
„Die Aktion hat damals alle Teilnehmer so begeistert, dass wir den Schritte-Wettbewerb auf eine größere Gruppe ausweiten wollen“, sagt Stephan Martin, Chefarzt der Diabetologie der Katholischen Kliniken. Die Landeshauptstadt hat die Idee aufgegriffen und ruft deshalb unter dem Motto „Düsseldorf bewegt sich – Deine Energie für Deine Stadt“zu einem sechswöchigen Gesundheitsprojekt auf. Das Ziel: möglichst viele Düsseldorfer für Be- letterkrankungen bis hin zu psychischen Erkrankungen registriert.
„Die meiste Zeit verbringen wir am Arbeitsplatz. Deshalb wollen wir für die Firmen einen Anreiz bieten, etwas für die Gesundheit der Belegschaft zu tun und das Bewusstsein zu schaffen, dass man schon mit wenig Aufwand viel erreichen kann“, sagt Heiner Beckmann, Chef der Barmer Krankenkasse in NRW, die die Teilnahme fördert. Die ersten 100 Unternehmen erhalten einen Zuschuss von jeweils 500 Euro. Um möglichst viele Beschäftigte zu motivieren, wird der Wettbewerb von der Digitalen Stadt Düsseldorf, der IHK Düsseldorf und von der Gewerkschaft Verdi begleitet.
Die Unternehmen treten gegeneinander an, indem sie alle Schritte ihrer Teams über ihre Smartphones oder Fitnesstracker sammeln. Das kleinste Team kann mit fünf Teilnehmern starten, nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt. Über eine gemeinsame Onlineplattform können die Mitarbeiter täglich sehen, wie ihre Firma im Vergleich zu anderen steht. Auch die Gesamtschrittzahl für Düsseldorf lässt sich online verfolgen. Jeder einzelne Schritt zählt – egal, ob auf dem Weg zur Arbeit, im Büro, in der Mittagspause oder nach Feierabend.
Stephanie Peifer hatte sich bei ihrem Projekt vor zwei Jahren nach einer Familienfeier an der Autoausfahrt absetzen lassen, um den Rest zu Fuß zu gehen – und hatte ihr Tagespensum auf 40.000 Schritte verdoppelt.