Frau beleidigt – Gericht erhöht Strafe für Clown
(wuk) Eine fremde Frau öffentlich im Altstadt-Trubel vor einer Hausbrauerei lauthals als „Luder“zu bezeichnen, ihr unter dem Gejohle der Zuschauer aufs Gesäß zu schlagen – „das ist freie Kunst“, tönte ein selbst ernannter Straßen-Clown (54) gestern beim Amtsgericht. Für seine angebliche Publikums-Belustigung jetzt 600 Euro Strafe zu zahlen. „Luder“sei „lieb gemeint gewesen“, begründete er seinen Einspruch. „Ich mache seit 21 Jahren Pantomime – und wenn ich arbeite, dann mit dem Herzen, nicht nach dem Verstand“, so sein Kunstverständnis. Doch die Frau (50) und eine Freundin (53) zeigten wenig Verständnis dafür, dass sich der Altstadt-Clown auf ihre Kosten Lacher verschafft, sie ehrverletzend „bloßgestellt“und beleidigt habe. Anfangs hieß es gar, der Clown habe die jüngere am Weggehen gehindert, ihr noch einen Kuss auf die Wange gedrückt. „Nur bei hübschen Frauen mach‘ ich das vielleicht“, so der Angeklagte. Sofort griff die Richterin ein: „Keine Frau findet es grundsätzlich schön, als Luder bezeichnet zu werden. Und Sie können nicht alles unter den Deckmantel der Kunstfreiheit stellen!“Da der Angeklagte aber auf seiner Ansicht von „Kunst“beharrte, stufte die Richterin seine Strafe hoch auf jetzt 800 Euro. Dass der Aufschlag bei dem elffach vorbestraften Straßen-Clown so moderat ausfiel, lag nur daran, dass er offiziell von Sozialunterstützung lebt. Auf Düsseldorfs Straßen sind bald erstmals Autos im automatischen Betrieb unterwegs. Auf einer Teststrecke wird die neue Technik im Straßenverkehr erprobt – die Autos teilen sich Straßen mit menschlichen Fahrern. Betroffen ist auch eine verkehrsreiche Route durch die Innenstadt. Die wichtigsten Informationen: Was soll die Strecke bringen? Das automatisierte Fahren gilt als wichtige Technologie der Zukunft, es müssen aber noch technische und rechtliche Fragen geklärt werden, bevor es Standard wird. Das Bundesverkehrsministerium hat einen Fördertopf mit einem Volumen von 100 Millionen Euro aufgelegt, um Forschungsprojekte zu fördern – und ein Düsseldorfer Projekt gehört zu den Nutznießern. Neun Millionen Euro gehen an das Vorhaben mit dem Titel „Kooperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf (KoMoD)“. Die ersten automatischen Autos sollen im kommenden Jahr auf die Strecke gehen, das Projekt läuft bis Juni 2019. Was wird erforscht? Um automatisiertes Fahren im Alltag zu ermöglichen, muss die Infrastruktur angepasst werden. Die „intelligenten“Autos werden zum Beispiel mit Ampeln vernetzt, um die Signale per Funk zu erhalten, sie sollen auch auf digitalem Weg wichtige Informationen etwa zu Höchsttempo oder Staus bekommen. Komponenten für diese umfassende Vernetzung werden in Düsseldorf erprobt. Die Autos sollen auch Informationen senden: Der Rheinufertunnel könnte zum Beispiel automatisch die Verkehrsführung ändern, wenn ein Fahrzeug einen Schaden meldet, durch den eine Fahrbahn blockiert ist. Woher führt die Strecke? Das Düsseldorfer Testfeld erstreckt sich von der A57 über die A52, Brüsseler Straße (B7), Heerdter Dreieck, Vodafone-Campus, Rheinalleetunnel und über die Rheinkniebrücke bis zu einem Teil der Friedrichstadt