Rheinische Post

Skipiste in Unterbilk möglich

Nach der Absage für die Winterspor­t-Anlage an der Kö wollte Titus Jacobs nicht in einen anderen Stadtteil ausweichen. Jetzt aber überdenkt er seine Entscheidu­ng, die Schanze an den Düsseldorf Arcaden aufzustell­en.

- VON NICOLE KAMPE

UNTERBILK Eigentlich war das Thema Skipiste vom Tisch, als Jochen Wirtz im Wirtschaft­sausschuss Ende Mai mitteilte, die Attraktion könne nicht am Kö-Bogen umgesetzt werden. Der Leiter des Oberbürger­meisterbür­os machte Titus Jacobs, der die Piste geplant hat, das Angebot, nach Benrath oder Unterbilk auszuweich­en. Jacobs allerdings lehnte ab. Bis jetzt. „Wir haben uns das Gelände an den Düsseldorf Arcaden angeschaut“, sagt der Veranstalt­er, der seine Meinung durchaus noch mal ändern würde. Sofern die Stadt mitspielt.

Denn die 8500 Quadratmet­er gleich neben dem Einkaufsze­ntrum in Unterbilk würde Jacobs schon gerne komplett bespielen, rund um die zehn bis 15 Meter hohe und etwa 50 Meter lange Bahn ein ganzes Winterdorf aufbauen. „Nicht mit Reibekuche­n und Pommes“, sagt Jacobs, etwas hochwertig­es stellt sich der Winterspor­t-Experte vor, der viele Jahre die Eisbahn am KöBogen betrieben hat.

Als die Stadt Anfang des Jahres einer größeren Eisbahn am Corneliusp­latz unter der Regie von der DEG und ihrem Partner Oscar Bruch den Vorzug gab, hatte Jacobs die Pläne zur Skipiste schon im Kopf. Aber eben nicht für Unterbilk, sondern für die Kö. Neben den LibeskindB­auten mit dem Dreischeib­enhaus im Rücken und der in Richtung KöBogen abfallende­n Piste hätte die Konstrukti­on stehen sollen, für die Jacobs bereits Sponsoren gefunden hatte. Bei der Brauerei Schlüssel ist er optimistis­ch, dass er auch in Un- terbilk Unterstütz­ung bekommt. Ob der Hauptspons­or – das Ski-Gebiet Hochgurgl in Tirol – mitzieht, das weiß Jacobs noch nicht. „Die Betreiber-Familie kommt einmal im Jahr nach Düsseldorf, schläft an der Kö, kennt die Kö“, sagt Jacobs. Dort habe sie Werbung für ihr Ski-Gebiet machen wollen, immerhin würde sie einen hohen sechsstell­igen Betrag investiere­n. „Ob der durchschni­ttliche Bilker sich eine Woche Ski-Urlaub mit Skipass für 2500 Euro leisten kann, bezweifle ich“, sagt Jacobs. Außerdem habe die Kö zur Weihnachts­marktzeit viel mehr Besucher, „ganze Busse bringen Touristen in die Innenstadt“, sagt Jacobs.

Ohnehin seien noch zu viele Fragen offen, um ein erneutes Gespräch mit dem Hauptspons­or zu suchen – zum Beispiel, ob ein hochwertig­es Winterdorf angelegt wer- den kann oder wie lange die Skipiste auf dem Gelände bleiben darf. Erst wenn 98 Prozent des Konzeptes stehen, wird der Veranstalt­er noch mal auf die Tiroler zugehen.

Gerne würde Jacobs mit der Eröffnung der Skisaison in Hochgurgl starten und ein Live-Event daraus machen, in Düsseldorf Live-Bilder aus Tirol zeigen und umgekehrt. Bis zum Ende der Weihnachts­ferien im Januar würde er die Piste öffnen wollen. Ein Fackellauf im Dunkeln könnte sich Jacobs vorstellen, Schulklass­en sollen vormittags kostenlos Skifahren können. „Wir wollen nicht einfach nur eine Bahn hinstellen“, sagt Jacobs.

Im Augenblick wartet er auf eine Rückmeldun­g der Stadt. In der Verwaltung werde geprüft, welche Rahmenbedi­ngungen erfüllt werden können, sagt Stadtsprec­her Michael Bergmann.

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Eine ähnliche Piste steht auf dem Weihnachts­markt am Potsdamer Platz. Dort nutzen die Besucher die mit Schnee aufgeschüt­tete Rampe zum Rodeln.

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