Fröhlich aus dem Wasser
Pfarrer Michael Rischer wünscht sich mehr Sinn für’s Positive
Waren Sie auch schon diesen Sommer im Freibad, haben die Erfrischung im kühlen Nass genossen und gespürt, wie das Wasser trägt? Vielleicht haben Sie sich hinterher sogar etwas sauberer gefühlt. Mir jedenfalls gibt solch ein Ausflug ins Schwimmbad neue Spannkraft für den weiteren Tag.
Von einem Finanzminister aus Äthiopien berichtet die Apostelgeschichte im 8. Kapitel Ähnliches: „Er zog aber seine Straße fröhlich.“(Vers 39) Dieser kam auch aus einem erfrischenden Bad, genauer hatte er sich vom Apostel Philippus taufen lassen, nachdem er zuvor lange gesucht hatte nach einem Halt im Leben.
Dieses Wochenende, am 6. Sonntag nach Trinitatis, wird Inhalt vieler Gottesdienste das Leben aus der Taufe sein. Eltern und Paten feiern den Tag der Taufe ihres Kindes. Es ist das feste Zutrauen, dass dieses Kind von Gott geliebt und begleitet, ja geschützt wird im Leben. Das ist der gute Grund, auf dem aufgebaut werden kann. Ich formuliere gerne, dass aus Gottvertrauen Selbstvertrauen erwachsen kann. Und selbst wenn man zum Liegen kommt, will Gott die Kraft geben, wieder aufzustehen.
Dieser Schwung geht leider im weiteren Verlauf des Lebens oft ver- loren. Schwierigkeiten unterschiedlichster Art drohen einem diese frohgemute Kraft zu nehmen.
Dabei steht über unserer Taufe der Zuspruch Jesu: „Siehe, ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende.“(Matthäus 28, 20) Es ist in unseren Kirchen kein Untertauchen, aber Wasser fließt über den Kopf des Täuflings, wenn er oder sie „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“getauft wird. Und damit die Gewissheit ausgesprochen wird, dass die- ser vielfältige Gott bei uns ist. Also lassen wir uns bitte nicht unterkriegen im Leben und nehmen die schönen Ereignisse wahr. Der Sommer strotzt davon. Und selbst ein Gewittersturm hat seine belebende Kraft.
Glaube will tragen, beleben und Neues schaffen. Und wir ziehen fröhlich unseres Weges.