Rochusclub verpasst die dritte Überraschung nur knapp
Zwei Wunder hat das Allpresan Rochusclub Bundesligateam in der Tennis-Bundesliga der Herren bereits geschafft. Ein drittes blieb jedoch aus. Die Siege gegen den amtierenden Meister Gladbacher HTC (5:1) und gegen RW Köln (4:2) gelangen den Düsseldorfern mit scheinbar deutlich unterlegenen Teams. Beim HTC Blau-Weiß Krefeld war die Diskrepanz sogar noch größer. Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler konnte als Spitzenspieler Filip Horansky (Weltrangliste 498) aufbieten. Damit war er genau 300 Weltranglistenplätze hinter dem vermeintlich schwächsten Krefelder Ruben Ramirez Hidalgo platziert. Also stand der Rochusclub in Krefeld einem aussichtslosen Unterfangen gegenüber. Zum Debakel kam es aber nicht. Zwar lautete das Ergebnis 2:4, doch die Gäste hatten mindestens Chancen auf ein 3:3. „Wir waren nah dran. Alle haben sich den Hintern aufgerissen und an ihre Chance geglaubt. Wir sind nicht deprimiert, verloren zu haben, lediglich etwas traurig, das Unentschieden verpasst zu haben“, urteilt Irmler. Mit 5:5 Punkten ist der Rochusclub Fünfter.
Für Krefeld musste der Teamchef unplanmäßig auf Guido Andreozzi (WR 139) und Mats Moraing (304) verzichten. Andreozzi hatte überraschend das Doppelfinale des Turniers in Cortina d’Ampezzo gewonnen und Moraing stand im Einzelfinale des Future-Turniers in Duinbergen (Belgien). So kamen Rochusclub-Talent Bijan Mokhaberi und Tom Schönenberg zu Einsätzen.
Für die Chance, einen Punkt aus Krefeld zu entführen, sorgte Madwe Middelkoop. Der Niederländer, der nur in der Doppelweltrangliste geführt wird, entzauberte Ruben Ramirez Hidalgo (WR 198). Der Spanier wusste zeitweise nicht wie ihm geschah. Und das Doppel an der Seite von Tom Schönenberg (827) gewann Middelkoop auch. „Madwe ist das Herz der Mannschaft gewesen. Mit welcher Gelassenheit und welchem Mut er Einzel spielt, ist absolut bemerkenswert. Davon können sich einige ein paar dicke Schei- ben abschneiden“, schwärmt Irmler. Dem Sieg nahe war auch Horansky. „Wir haben dem Publikum eine echte Show geliefert und fahren mit erhobenem Haupt nach Hause.“