Fipronil: Minister Schmidt sieht Länder in der Pflicht
Die NRW-Landwirtschaftsministerin weist Kritik zurück und äußert Unverständnis über Belgien und die Niederlande.
DÜSSELDORF Im Skandal um Fipronil-Eier hat die nordrhein-westfälische Landesregierung Kritik an ihrem Krisenmanagement zurückgewiesen. Das NRW-Landwirtschaftsministerium habe unverzüglich auf erste Meldungen über FipronilFunde in Eiern reagiert, sagte gestern ein Sprecher. Zwar habe es eine erste vage Schnellwarnmeldung am 20./21. Juli gegeben. Darin sei es aber noch nicht um Fipronil in Eiern in NRW gegangen. Erst am 28. Juli spätnachmittags habe das Ministerium erstmals konkret von Fipronil in NRW-Eiern erfahren. Bereits am darauffolgenden Tag habe es dann erste Kontrollen in der demnach betroffenen EierpackStelle in Borken gegeben. Am Sonntag, dem 30. Juli, habe festgestanden, dass Eier aus den Niederlanden belastet seien, woraufhin NRWLandwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking (CDU) die erste Warnmeldung mit Stempelnummern der Eier herausgegeben habe.
CSU-Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hatte in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gesagt, die Lebensmittelüberwachung sei Auf- gabe der Bundesländer. Trotzdem habe sich sein Haus unverzüglich eingeschaltet. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hatte Schmidt zuvor vorgeworfen, er sei tagelang in der Versenkung verschwunden.
NRW-Landwirtschaftsministerin Schulze Föcking äußerte zugleich Unverständnis darüber, dass die belgischen und niederländischen Behörden die Informationen erst spät weitergaben. Seit der ersten Meldung, wonach NRW betroffen war, sei eine ganze Woche vergangen, in der nicht sicher einzuschätzen gewesen sei, „wie stark wir be- troffen sind.“Zwar seien inzwischen die Stempelnummern bekannt. „Uns fehlen aber immer noch die Lieferwege und die Untersuchungsergebnisse“, sagte die Ministerin und fügte hinzu: „Die Kommunikation mit den Niederländern ist, diplomatisch ausgedrückt, sehr zäh.“
Am Wochenende wurde zudem bekannt, dass die belgischen Behörden seit Anfang Juni bereits von den Verdachtsfällen wussten, wie eine Sprecherin einräumte. Die Behörde habe sich aber entschieden, den Verdacht nicht öffentlich zu machen, weil staatsanwaltliche Ermitt- lungen liefen. Man habe zudem erst Informationen über die Dimension des Problems sammeln müssen.
Erst am 20. Juli hatten die belgischen Behörden nach Angaben der EU-Kommission erste Fipronil-Fälle gemeldet. Mittlerweile sind 14 Bundesländer betroffen. Eine akute Gesundheitsgefahr für Erwachsene bestehe nicht, allerdings jedoch ein potenzielles Gesundheitsrisiko für Kinder. Neben Eiern sind in Einzelfällen inzwischen auch Produkte wie Salate betroffen. Über den aktuellen Stand können sich Verbraucher im Internet unter lebensmittelwarnung.de informieren. NEW YORK (ap) Der umstrittene frühere US-Pharmaunternehmer Martin Shkreli ist wegen Betrugs schuldig gesprochen worden. Eine Jury in Brooklyn kam nach fünf Tagen Beratung zu dem Urteil, dass Shkreli Hedgefondsinvestoren in die Irre geführt habe. Wann das Strafmaß festgesetzt wird, ist noch offen. Shkreli ist gegen fünf Millionen Dollar Kaution auf freiem Fuß. In den USA ist er verhasst, seitdem er sich 2014 die Rechte an einem Mittel gegen lebensgefährlichen Parasitenbefall gesichert und den Preis pro Tablette von 13,50 auf 750 Dollar erhöht hatte.