Rheinische Post

Neuhaus macht den Unterschie­d

Der 20 Jahre alte Mittelfeld­spieler erzielt in seinem zweiten Heimspiel für die Fortuna sein zweites Tor und sorgt damit gegen den 1. FC Kaiserslau­tern für die Entscheidu­ng. Kapitän Oliver Fink adelt das Talent.

- VON THOMAS SCHULZE

Der Fortuna-Spieler sorgte mit seinem Tor für die Entscheidu­ng gegen den 1. FC Kaiserslau­tern.

Florian Neuhaus beherrscht das Umschaltsp­iel – nicht nur auf dem Platz. Als der 20 Jahre alte Mittelfeld­spieler der Fortuna gefragt wird, ob er denn sein Tor zum 2:0 zum „Tor des Monats“wählen würde und ob er glaube, dass es in die Auswahl käme, antwortet er: „Darüber mache ich mir keine Gedanken. Jean hat mich super angespielt, dann sehe ich, dass sich die Innenverte­idiger nach außen orientiere­n, kann eine kleine Lücke erkennen, ziehe ab und bin froh, dass er reingeht.“

Neuhaus macht den Unterschie­d. Der U21-Nationalsp­ieler, der im Sommer vom TSV 1860 München zu Borussia Mönchengla­dbach wechselte und von dort sofort an Fortuna ausgeliehe­n wurde, ist der Aktivposte­n im Mittelfeld. Er hat den notwendige­n Zug zum Tor und sucht den Abschluss – mit Erfolg. Im ersten Heimspiel gegen Eintracht Braunschwe­ig rettete er mit seinem Treffer zum 2:2 den Rot-Weißen einen Punkt, mit seinem Tor gegen den 1. FC Kaiserslau­tern sorgte er für die Entscheidu­ng. Nur Norbert Meier, der Trainer der Pfälzer, hatte etwas zu mäkeln: „So schön das Tor auch war – es wäre aber schön gewesen, wenn wir den Herrn Neuhaus auch attackiert hätten.“

Der Herr Neuhaus, der von seinen Mitspieler­n nur „Flo“genannt wird, ist gerne in Düsseldorf. „Ich fühle mich nicht ausgeliehe­n“, sagt er. „Ich fühle mich hier super wohl, aber die Mannschaft hat es mir auch leicht gemacht. Ich habe von Anfang an Vertrauen gespürt.“Der gebürtige Landsberge­r stellt sein Ego hinten an, für ihn steht der Teamge- danke im Vordergrun­d: „Wenn jeder seine Aufgabe erfüllt, können wir erfolgreic­h sein. Wir müssen als Mannschaft Abschlüsse suchen.“

Geadelt wird Neuhaus von Kapitän Oliver Fink. „Flo hat richtig gute Anlagen“, sagt der 35 Jahre alte Mittelfeld­spieler. „Er ist ruhig am Ball und stark im Abschluss. Da wächst was heran.“So weit wollte Trainer Friedhelm Funkel dann aber nicht gehen. „Alle haben es gut gemacht – Neuhaus, Marcel Sobottka, Oliver Fink, Rouwen Hennings, was der vorne gearbeitet hat. Ich will da keinen heraushebe­n, alle waren gut. Ein, zwei Spieler waren etwas schwächer, aber denen werde ich das persönlich sagen.“Das klingt so, als habe der Trainer seine Stammforma­tion gefunden. „Alle gehören dazu“, entgegnet er. „Es ist gut möglich, dass ich nächsten Sonntag in Sandhausen den ein oder anderen Wechsel vornehme.“

Ein ganz besonderes Spiel war es aus doppeltem Grund für Jean Zim- mer, denn er feierte sein Heimdebüt ausgerechn­et gegen seinen Stammverei­n. Dass er das zweite Tor gegen die Pfälzer vorbereite­te, schmerzte ihn nicht: „Das Mitleid hält sich aufgrund eigener Freude in Grenzen.“Seiner Freude freien Lauf lassen, kann er vielleicht nächsten Sonntag – bei einem Erfolg in Sandhausen. Leihspiele­r aus Stuttgart Jean Zimmer

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Florian Neuhaus nimmt Ihlas Bebou nach dem Führungsto­r in seine Arme; Jean Zimmer (links) kommt dazu.

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