Rheinische Post

Im Westen viel Neues

Das Heerdter Schützenfe­st wartet mit allerhand Veränderun­gen auf. Erstmals feierte auch das Corps à la Suite mit.

- VON NICOLE ESCH

HEERDT Sie hatten bei der Parade der Heerdter Schützen einen Ehrenplatz, waren aber als Ehrengäste nicht zu erkennen. Zum ersten Mal war das kürzlich gegründete Corps á la Suite beim großen Festzug dabei – ohne Uniform. Das ist beim Corps Programm. Es gibt seinen Mitglieder­n die Möglichkei­t, am Schützenbr­auchtum teilzunehm­en, ohne Verpflicht­ungen einzugehen. Und statt sich intensiv im Schützenwe­sen einzusetze­n, konzentrie­rt sich das Corps á la Suite auf soziales Engagement. Im Festzelt haben die Mitglieder einen reserviert­en Tisch. „Eigentlich war alles wie immer“, fand Stefanie Königshaus­en, „nur dass es die versproche­nen Freigeträn­ke gab.“Für Wolfram Müller gab es noch einen großen Vorteil. „Endlich können wir abends mit Hubertus einen trinken, ohne Angst zu haben am nächsten Tag aufgenomme­n zu werden“, lacht er. Mittlerwei­le hat das neue Corps schon 25 Mitglieder, einige sind während des Schützenfe­stes dazugekomm­en. Schützench­ef Andreas Bahners hatte den Erfolg vorhergese­hen: Er hatte mit Schatzmeis­ter Herbert Kögel auf die Mitglieder­zahlen gewettet und gewonnen.

Das Corps á la Suite ist nur eine der Innovation­en bei den Heerdter Schützen. Der neue Vorstand hat sich zur Aufgabe gemacht, dem Schützenwe­sen in Heerdt wieder etwas Aufwind zugeben, stagnieren die Mitglieder­zahlen doch schon seit längerem. Dafür wurde ein FestKomite­e gegründet, das sich einiges ausgedacht hat. „Wir wollen dieses Die wollen sich lieber unterhalte­n und feiern“, so Gläser. Auch für die Gastronomi­e haben sich die Schützen etwas Besonderes ausgedacht. Samstag und Sonntag boten fünf Food-Trucks Pulled Pork und Burger als Ergänzung zum üblichen Kirmesange­bot an. „Wir hoffen, damit ein Publikum anzulocken, das sich normalerwe­ise von einem Schützenfe­st nicht angezogen fühlt“, sagte Gläser.

Dass das traditione­lle Biwak heute ausfällt, liegt aber hauptsächl­ich an den Bauarbeite­n der Rheinbahn am Nikolaus-Knopp-Platz. Stattdesse­n werden die Schützen heute Nachmittag um 17 Uhr auf dem Schützenpl­atz sein und mit ihrem „Spiel ohne Grenzen“beginnen. Abgeordnet­e einzelner Kompanien werden dabei in verrückten Diszipline­n gegeneinan­der antreten. So wird sich beispielsw­eise zeigen, wer der beste Entenangle­r ist. Auch im Eierlauf werden sich die Schützen messen. „Das geht so ein bisschen in die Nonsens-Richtung. Wir wollen die Zuschauer ja ein wenig bespaßen“, so Gläser.

Bahners zeigt sich zufrieden mit dem diesjährig­en Schützenfe­st. „Alles was ich mir erträumt habe, ist in Erfüllung gegangen. Wir haben einen neuen König gefunden und das Wetter bei der Parade ist gut.“Der Freitag sei noch ein wenig mau gewesen. Bei dem Regen seien viele lieber zu Hause geblieben. Dafür war der Samstag ein großer Erfolg. „Da waren mehr Leute auf dem Festplatz als üblich.“Das lag vielleicht auch an der Hermes House Band, die am neuen Mottoabend das Zelt zum Kochen brachte.

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Ohne Uniform engagiert: Mitglieder des Corps á la Suite applaudier­en der Parade der Heerdter Schützen.

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