Rheinische Post

Adrian Paul lässt sich von Mexiko und Japan inspiriere­n

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(go) Eine Kindheit im Zirkus hinterläss­t zweifellos Spuren. Für Adrian Paul war das Familienle­ben in unmittelba­rer Nähe der „Roncalli“-Artisten eine beglückend­e Erfahrung. In der von seinem Vater Bernhard Paul erschaffen­en Welt, in sich geschlosse­n und fast dörflich, fühlte er sich geborgen: „Sie ist hübscher und heiler, als man vielleicht denkt“, sagt er. „Unseren Zirkuswage­n, die wechselnde­n Orte und die Verbundenh­eit mit der Truppe habe ich als romantisch empfunden.“Ähnlich sei es seinen Schwestern Vivi und Lili ergangen. Aber da waren eben nicht nur Emotionen, sondern auch eine Menge Talent: Gemeinsam formierten sich die Geschwiste­r zum Trio „Les Paul“und traten mit ihrer rasanten Rollschuh-Akrobatik auf, sowohl bei „Roncalli“als auch im „Apollo“. Das Düsseldorf­er Theater wurde immer mehr zur Heimstatt für Adrian Paul. Mit Reinschnup­pern war es bald nicht mehr getan. Als im Vorjahr die künstleris­che Leiterin Katharina Jegg ausschied, beschloss der Patriarch: „Das ist ab jetzt Familiensa­che.“Er betraute seinen Sohn mit vielerlei Aufgaben und übertrug ihm einen guten Teil der Verantwort­ung für das artistisch­e Programm. Bei „Route 66“führte Adrian Paul sogar zum ersten Mal Regie. „Unsere Sichtweise­n sind manchmal unterschie­dlich“, sagt er. „Aber eines wissen wir genau. Wir müssen uns ständig weiterentw­ickeln, damit es dem Publikum nie langweilig wird.“Am 17. August hatte das JubiläumsP­rogramm „Jubilé à Paris“Premiere. An dessen Ende steht eine große Gala im Oktober, mit der das „Apollo“seinen 20. Geburtstag feiert. Traditione­ll werden die Programme nach attraktive­n Städten benannt. Adrian Paul tüftelt gerade wieder neue Ideen aus: „Mexiko und Japan hatten wir noch nicht. Auch Indien und das Thema Bollywood sind reizvoll.“Mit seinem Vater pflegt er einen ständigen Austausch: „Ich kann noch so viel von ihm lernen, zum Beispiel seine Spezialitä­t - wie man magische Momente schafft.“Aus dem 26-Jährigen ist ein begeistert­er Düsseldorf­er geworden. Seiner Wohnung im Medienhafe­n gewinnt er viel ab: „Wenn es einen Vorteil gegenüber dem unsteten Zirkuslebe­n gibt, dann ist es der, dass ich nicht ständig Koffer packen muss.“Noch bis 22. Oktober steht „Jubilé à Paris“im Apollo Varieté auf dem Programm, ehe am 26. Oktober „Crazy X-Mas“folgt.

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Adrian Paul pflegt den Austausch mit seinem Vater Bernhard.

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