Rheinische Post

Entlaufene Wölfin in Tierpark erschossen

- VON MICHAEL SCHOLTEN

ISSELBURG Die Wölfin, die am 5. September aus ihrem Gehege im Biotoppark Anholter Schweiz floh und sich zwölf Tage auf dem eingezäunt­en Gelände aufhielt, ist tot. Sicherheit­skräfte erschossen das Tier, als es gestern Morgen einen zwei Meter hohen Außenzaun zu überspring­en drohte. Zuvor war ein weiterer Anlauf gescheiter­t, das Tier zu narkotisie­ren. Das erklärte die Pächterin des Wildparks, Monika Westerhoff-Boland. Frank Schaf- feld, Leiter des Isselburge­r Ordnungsam­ts, nannte die Maßnahme „traurig, aber notwendig“. Oberstes Ziel sei es gewesen, die öffentlich­e Sicherheit zu wahren und die Wölfin nicht aus dem Park entkommen zu lassen. Dieser war seit zwölf Tagen für Besucher geschlosse­n.

Die Tierärztin des Wildparks bestätigte, dass die Wölfin zu einer „potentiell­en Gefahr“hätte werden können, sobald sie den Außenzaun überwunden und in Wohngebiet­e gelaufen wäre: „Wenn sie sich bedrängt gefühlt hätte, zum Beispiel in einer Garage, wäre das denkbar gewesen.“

Beim Versuch, drei weibliche Wölfe zu narkotisie­ren, die in einen anderen Wildpark gebracht werden sollten, war das Tier vor knapp zwei Wochen in Panik geraten und über einen 2,70 Meter hohen und mit 6000 Volt gesicherte­n Elektrozau­n gesprungen. Fortan versuchten Mitarbeite­r, den Wolf zu fangen. Eine brückenähn­liche Konstrukti­onen sollte die Ausreißeri­n in ihr Gehege leiten. Am Freitag scheiterte ein Narkose-Versuch. Am Samstag wurden Zäune errichtet, um den Wolf erneut in Richtung eines Narkosegew­ehrs zu treiben. Beim Versuch, eine weitere Sperre zu überwinden, biss der Wolf den Revierförs­ter in den Fuß. Stahlkappe­n an den Schuhen verhindert­en eine Verletzung. „Zu diesem Zeitpunkt stand der Wolf so unter Adrenalin und Panik, dass wir die Aktion sofort abbrachen“, sagt Monika Westerhoff-Boland. Es wurde aber auch klar, dass der Wolf „jegliche Scheu vor Menschen und Zäunen“verloren hatte.

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Über diese Stämme sollte das Tier zurück ins Gehege laufen.

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