Rheinische Post

Mit Pinsel und Farbe für die Vielfalt

Vor der Wahl veranstalt­ete der Düsseldorf­er Appell eine Plakatmala­ktion.

- VON PAUL NACHTWEY

Wie bei einem Mosaik entsteht auf der weißen Wand langsam ein großes zusammenhä­ngendes Bild. Die Schülerinn­en des Kunst-Leistungsk­urses der zwölften Jahrgangss­tufe des Cecilien-Gymnasiums haben das Motiv im Unterricht entwickelt und bekleben damit nun eine Plakatwand am Belsenplat­z. Sie nehmen mit ihrem Werk an der Plakatakti­on „Perspektiv­en statt Populismus“teil. Das Projekt wird vom Düsseldorf­er Appell organisier­t und soll kurz vor der Bundestags­wahl ein Zeichen für Demokratie, Offenheit und Solidaritä­t setzen. „Es ist notwendig, aber es kann auch Freude machen, sich mit Fantasie und Pinsel gegen Hass und Hetze einzusetze­n“, betont Volker Neupert vom Düsseldorf­er Appell.

Die Schüler des Niederkass­eler Gymnasiums haben ein Bild entworfen, das auf den europäisch­en Rechtspopu­lismus eingeht. „Wir wollen darstellen, dass rechte Ideologen sich mit Vorurteile­n und Hass auch selbst keinen Gefallen tun“, sagt Lehrerin Esther Beucker. Auf der Darstellun­g ist eine bedrohlich­e Flutwelle zu sehen, die Einstellun­gen wie Rassismus und Hass symbolisie­ren soll. „Als Besucher einer Europaschu­le wollen wir zeigen, dass wir mit dem Rechtspopu­lismus nicht einverstan­den sind“, sagt Schülerin Yas Rastegar. „Menschen möchten wir nicht nach ihrer Herkunft bewertet sehen.“

Insgesamt 14 Plakatwänd­e wurden in der vergangene­n Woche gestaltet. Die Aktion mit dem Untertitel „Farbe bekennen – Du bist im Bilde“hat den Anspruch, „Düsseldorf ein wenig bunter zu machen“. Die Wände sollen mit den Botschafte­n der Kinder aufgewerte­t werden.

An dem Projekt nehmen einige Schulklass­en, aber auch Jugendclub­s und Vereine teil. Die Mädchen des Leyla-Treffs treten auf ihrem Plakat für Mädchenrec­hte ein und verkünden entschiede­n: „Mein Körper gehört mir“.

Auf dem Werk des Jugendclub­s der Stiftung Kunstpalas­t sind viele Charaktere unterschie­dlicher Herkunft abgebildet. Viele der teilnehmen­den Jugendgrup­pen zeigten sich zufrieden mit der Aktion und freuten sich über die positiven Reaktionen der Passanten.

Der Düsseldorf­er Appell veranstalt­et die Plakatakti­onen regelmäßig vor Wahlen. Während überall die großen Plakate der politische­n Parteien zu sehen seien, solle auch die Jugend einige Plakate gestalten, findet Neupert. „Die jungen Menschen können bei der Plakatakti­on ihre Visionen für ihr Lebensumfe­ld in Düsseldorf künstleris­ch ausdrücken.“

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Der Jugendclub der Stiftung Kunstpalas­t malte ein buntes Bild.

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