Rheinische Post

Geisel und Fraktionen streiten um Sparkonzep­t

Die Verwaltung hat ihren Entwurf eingebrach­t – und Grüne und FDP sind nicht zufrieden. Es droht ein großes Defizit.

- VON ARNE LIEB

Düsseldorf steuert auf einen großen Verlust für 2018 zu – falls Stadtverwa­ltung und Rat nicht gegensteue­rn. Nun gibt es einen Streit darüber, wer hauptveran­twortlich fürs Sparen ist. Wie sieht die Planung aus? Oberbürger­meister Thomas Geisel und Kämmerin Dorothée Schneider haben einen Entwurf vorgelegt, der vorsieht, dass Düsseldorf im Jahr 2018 ein Minus in Höhe von 31 Millionen Euro erwirtscha­ften wird. Bei diesen 31 Millionen Euro handele es sich aber nicht um ein strukturel­les Minus, da die Stadt einen Betrag dieser Höhe nur für begrenzte Zeit in eine Rückstellu­ng für Pensionen einzahlen müsse, heißt es. Das größere Problem ist, dass der Haushalt mit seinem Gesamtvolu­men von 2,8 Milliarden Euro eine nicht näher definierte Einnahme in Höhe von 90 Millionen Euro enthält. Das steht für den Betrag, den Verwaltung und Politik einsparen sollen. Dass das befürchtet­e Defizit so groß ist, liegt laut Schneider auch an einer konservati­veren Planung als früher. So seien Änderungen beim Personal bereits berücksich­tigt. Dazu kommen Mehrkosten etwa für Flüchtling­e, für die man auf Zuschüsse hofft. Wie geht es jetzt weiter? Im bisherigen Haushaltsp­lan fehlt die Antwort auf die wichtigste Frage: Wo soll gespart werden? Die Kämmerei hat eine Liste von Vorschläge­n erarbeitet, Geisel hat mögliche Ansätze aber noch nicht eingeplant. Er will, dass sich zunächst die Sparkommis­sion des Rats mit den noch vertraulic­hen Vorschläge­n befasst. Es sei nach seinem Verständni­s der Zweck des Gremiums, die richtigen Maßnahmen auszuwähle­n. Grüne und FDP weisen das zurück. „Die Kommission soll ein mittel- und langfristi­ges Konzept beraten, nicht die Haushaltsl­öcher für nächstes Jahr stopfen“, sagt Angela Hebeler (Grüne). Die Verwaltung solle nachbesser­n. In der Tat soll es nun im Oktober eine Klausur der Stadtspitz­e geben, bei der noch einmal über Finanzen gesprochen wird.

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Oberbürger­meister Thomas Geisel und Kämmerin Dorothée Schneider haben den Haushaltse­ntwurf eingebrach­t.

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