Rheinische Post

Woanders kann man besser sparen

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Düsseldorf wird jede Menge Geld sparen müssen, um den Haushalt ausgleiche­n zu können. Die Volkshochs­chule wird mit 2,8 Millionen Euro bezuschuss­t. Selbst wenn man diese finanziell­e Hilfe vollständi­g wegkürzen würde, würde man die Stadtkasse damit nicht retten. Warum also legt der Oberbürger­meister in seiner Rede zum Haushalt gerade auf diese Institutio­n mit vergleichs­weise kleinem Einsparpot­enzial den Fokus? Das macht wenig Sinn, andere Institutio­nen in der Stadt (Stichwort: Oper) werden weitaus höher bezuschuss­t. Die VHS ist zudem mehr als ein Ort der „Selbstverw­irklichung“für Menschen, die Töpfern und Origamifal­ten lernen wollen. Sie ist auch ein Ort, an dem Menschen für den Arbeitsmar­kt fit gemacht werden, indem sie zum Beispiel ihren Schulabsch­luss nachholen können. Auch sie würden Kürzungen treffen. Gebührener­höhungen sind auch schwierig – sie haben zuletzt keinen positiven Effekt erzielt. Und übrigens: Selbst wenn einige Kurse der Selbstverw­irklichung dienen – das so herauszust­ellen, wirkt überheblic­h. LauraIhme genen Reihen: SPD-Ratsherr Oliver Schreiber ist Vorsitzend­er des Kuratorium­s der VHS und sieht dort wenig Sparpotenz­ial: „Wir haben erst Anfang dieses Jahres die Gebühren erhöht und dadurch einige Kunden verloren. Das war ein Nullsummen­spiel“, sagt er. Man müsse sicher über die inhaltlich­e Gestaltung sprechen, so dass die VHS wieder ein für jeden attraktive­s und zugänglich­es Angebot biete. Sparen sei jedoch der falsche Ansatz. Umso verwundert­er sei er gewesen, dass Geisel in seiner Rede einen solchen Fokus auf das Institut gelegt habe.

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