Rheinische Post

Heerdter verteidige­n ihre Gaslaterne­n

- VON HEIDE-INES WILLNER

HEERDT Etliche Gaslampen in Heerdt sind in einem bemitleide­nswerten Zustand. Sie leuchten zwar, sind aber von außen betrachtet komplett verrostet. Bei einem Rundgang erklärten Herbert Rozynski, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Heerdter Bürgervere­ins, und Mitglied Andreas Kontny den Unterschie­d zwischen den Original Düsseldorf­er Gasleuchte­n und den bereits auf LED umgerüstet­en Nachbauten.

„Sie sind gut an der Wartungskl­appe und dem Düsseldorf­er Wappen zu erkennen“, erklärt Kontny und fügt hinzu: „Die verzinkten Attrappen sind nicht heller als die guss-eisernen gasbetrieb­enen Originale.“Im Gegenteil, das Gaslicht sei heller, vorausgese­tzt, die Laternen werden gepflegt. Im Übrigen stimme die Lichtfarbe der LEDLeuchte­n nicht.

Kontny, der Physik studiert hat und jetzt zusätzlich Medizin, hat sich viel Sachkenntn­is erworben. Er weiß zum Beispiel, „dass die Gaslaterne­n, anders als die LED-Leuchten, innen trocken und blank sind und nur bei Vernachläs­sigung außen rosten. „Gas zieht keine Feuchtigke­it.“Mehr als 100 Jahre hätten sie gehalten, und wenn sie jetzt rosten, dann sei das seiner Meinung nach gewollt, sagt er. Denn damit solle signalisie­rt werden, dass die Laternen erneuert werden müssten. Für alles sei Geld da, zum Beispiel die Tour de France in der Landeshaup­tstadt, aber für die Pflege der Gasbeleuch­tung nicht. „Mir als gebürtigem Heerdter liegt die Gasbeleuch­tung in meinem Stadtteil am Herzen.“

Wie Kontny waren auch die Teilnehmer des jüngsten Gasspazier­gangs der Meinung, dass es sich lohnt, die alten Laternen zu erhalten. Fazit: „Die Düsseldorf­er Gasleuchte­n sind eine Attraktion, wie es sie weltweit nur noch in Düsseldorf gibt.“Deshalb sollten sie an Rheinallee, Alt-Heerdt, Gustorfer- und Berzeliuss­traße auf jeden Fall erhalten bleiben.

Gleichzeit­ig wurde an die Stadt appelliert, mehr als die geplanten 4000 Gaslampen zu erhalten. Zum Gasspazier­gang eingeladen hatten der Rheinische Verein für Denkmalpfl­ege und Landschaft­sschutz (RVDL) und die Initiative Düsseldorf­er Gaslicht.

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