Das Rektorinnen-Duo
Uta Bonmann und Martina Erdl leiten seit diesem Sommer die Anne-Frank-Realschule in Flingern-Nord. Als Team möchten sie den Eltern und Schülern mehr Möglichkeiten geben, sich in die Schule einzubringen.
Vor Uta Bonmann und Martina Erdl liegt eine lange Liste auf dem Tisch. Sie haben sich viel vorgenommen für die nächsten Jahre. Seit August leiten die zwei Lehrerinnen die Anne-Frank-Realschule an der Ackerstraße. Beide sind neu an der Schule, und beide empfinden das durchaus als Vorteil für ihre Arbeit. „Als komplett neue Schulleitung haben wir viel mehr Möglichkeiten, unsere Ideen in die Tat umzusetzen“, sagt die stellvertretene Leiterin Erdl. Sie seien von allen sehr offen aufgenommen worden. In den ersten Wochen hätten sich viele gute Gespräche ergeben, erzählt sie. „Wir haben ein sehr selbstständiges und engagiertes Kollegium, in dem wir uns sofort sehr wohl gefühlt haben.“
Von allen Seiten seien in den vergangenen Wochen viele Ideen an das neue Führungsduo herangetragen worden. Der Empfangsraum im Eingangsbereich soll umgestaltet werden, ihre Schule soll engere Kontakte mit dem Stadtteil entwickeln. In den kommenden Jahren möchten sie diese Vorschläge schrittweise umsetzen. „Als ,Neue’ gehen wir mit ganz offenen Augen durch den Schulalltag“, sagt Schulleiterin Bonmann. Beiden liegt ein Thema besonders am Herzen: „Wir möchten die Mitwirkung innerhalb der Schule fördern“, sagt Bonmann, kurz bevor sie an diesem Tag die erste Schulkonferenz leiten wird. „Die Jungen und Mädchen und ihre Eltern sollen mehr Möglichkeiten haben, sich in den schulischen Alltag einzubringen“, sagt sie. Auch die Schüler- und Elternvertretung sei dafür wichtig. „Wir wünschen uns einen lebendigen Schulalltag“, meint Erdl. Viele Mütter und Väter würden bereits an den Fachkonferenzen teilnehmen und bei der Ge- staltung der Klassenräume mithelfen. Darüber hinaus bieten einige Eltern auch Praktika im eigenen Betrieb für die Schüler an.
Die Anne-Frank-Realschule liegt in einem Hinterhof der Ackerstraße. „Unsere Schule ist so bunt wie der Stadtteil“, findet Erdl. Die meisten der Schüler seien zweisprachig aufgewachsen. „Das Zusammenleben der vielen Kulturen ist eine tolle Erfahrung. Ich konnte schon in den ersten Wochen eine Menge davon lernen“, erzählt Erdl. Als Musiklehrerin freue sie sich über die vielen unterschiedlichen Einflüsse und Talente. Ihre Kollegin sieht das ähnlich: Besonders im Französischunterricht profitiere sie von den guten Sprachkenntnissen der Schüler.
Auch außerhalb des Unterrichts stehen den Jungen und Mädchen der Realschule viele Angebote offen. Sie können die Übermittagbetreuung nutzen, die Schule bildet außerdem Medienscouts und Streitschlichter aus und organisiert Schülerpatenschaften für die Jüngeren. „Wir haben eine tolle Ausgangslage für unsere Arbeit“, findet Bonmann. „Jetzt wollen wir gemeinsam die Angebote weiter ausbauen.“Dazu gehöre die Digitalisierung der Schule. Und welches Ziel steht hinter allen Bemühungen? „Guter Unterricht!“Der Beruf bereite der Rektorin viel Freude: „Ich bekomme unheimlich viel von den Schülern zurück“, sagt Bonmann. Ihre Arbeit sei unglaublich vielfältig. „Ich gehe jeden Abend erfüllt nach Hause.“