KlagenüberSchäden durch Vandalismus
Zoo-Chef Jürgen Reiter denkt bereits über Videoüberwachung im Gebäude nach.
Erst einen Monat ist der Zoo wieder geöffnet, doch es gibt bereits erste Schäden. Chef Jürgen Reiter denkt nun über Videoüberwachung nach.
Gut einen Monat nach der Wiedereröffnung des rundum sanierten Aquazoos hat es dort schon eine Reihe von Vandalismusschäden gegeben. Sechs der aufwendig gestalteten Mitmach-Stationen, die vor allem Kinder ansprechen, wurden zerstört – zwei sogar mehrfach. „Das ist komplett unverständlich und sehr ärgerlich“, sagt MuseumsChef Jochen Reiter: „Wir kommen mit den Reparaturen ja kaum nach.“Der finanzielle Schaden halte sich bisher in Grenzen, doch Besucher seien naturgemäß enttäuscht, wenn Stationen nicht funktionierten.
Auffällig ist nach seinen Worten, dass die unbekannten Täter offenbar mit gezieltem Zerstörungswillen zu Werke gehen. „Es ist nicht so, dass da etwas kaputt geht, weil ein Kind mal etwas fester daran ru- ckelt.“An einer Station, an der man mit Hilfe einer Elektrode die Leitfähigkeit (und damit den Salzgehalt) verschiedener Wasser-Arten messen kann, wurde mehrfach das Kabel durchtrennt, mit dem die Elektrode befestigt ist. Beim zweiten Mal habe man ein vier Millimeter dickes Stahlseil benutzt, so Reiter: „Wer das durchtrennt hat, muss einen Seitenschneider benutzt haben.“Als an einer anderen Station ein elektronischer Buzzer nicht mehr funktionierte, kam den Handwerkern bei der Reparatur das komplette Innenleben entgegen. „Da muss jemand schon brachial dagegen gehauen oder getreten haben.“An den Mikroskopier-Stationen wurden sogar die Okulare aus den Mikroskopen gestohlen, obwohl sie eigens mit Plexiglas überbaut und mit Schrauben gesichert waren. Dass aber tatsächlich jemand mit einem Inbus- schlüssel komme und sie abschraube, sei „einfach unglaublich“.
Der Zoo-Chef denkt inzwischen sogar über Video-Überwachung nach, um weitere Zerstörungen zu verhindern. „Obwohl ich eigentlich aus diesem Haus keine Hochsicher- heits-Station machen wollte.“Reiter hofft auch auf die Zivilcourage der Besucher – denn in dem stets gut besuchten Haus sollte eigentlich keine Zerstörung unbeobachtet bleiben. „So etwas muss einfach jemandem auffallen.“