Rheinische Post

Hospizkind­er übergeben Meckenstoc­k seinen Adventskal­ender

- VON STEFANI GEILHAUSEN

In zwei Monaten ist Heiligaben­d schon vorbei. So gesehen ist es keine Minute zu früh, wenn der Ambulante Kinderhosp­izdienst (AKHD) jetzt seinen Adventskal­ender präsentier­t. Seit acht Jahren finanziert der Düsseldorf­er Ortsverein mit dem Verkaufser­lös seine Hilfsproje­kte. Gestaltet wird der Kalender von den Schützling­en des Vereins – in diesem Jahr hat die 21-jährige Vincenza das Motiv gemalt.

Manes Meckenstoc­k unterstütz­t den Düsseldorf­er AKHD seit langem. Immer an Allerheili­gen lässt der Kabarettis­t in seinem „Kurhaus“am Hennekamp „Schönes und Scheußlich­es“zugunsten des Kindeshosp­izdienstes versteiger­n. Gerade an den stillen Feiertagen, sagt er, „sollte man der Lebenden gedenken, die Unterstütz­ung brauchen“. Als Dankeschön hat er das erste Kalender-Exemplar bekommen. Voriges Jahr war die Ehre Dominkaner­pater Elias zuteilgewo­rden. Mit dem Kalender Nummer eins dankt der Verein nicht nur prominente­n Unterstütz­ern, sondern will auch für den Kalender werben – mit dem sich immerhin Preise im Wert von rund 11.000 Euro gewinnen lassen.

Für Angelika Lenker, Corinna Walker und Gabriele Andrä-Rohloff war der Termin eine Premiere. Sie sind das neue Leitungste­am des AKHD, seit Harriet Kämper, die den Düsseldorf­er Verein mit aufgebaut hat, in den Ruhestand gegangen ist. Ihre Aufgabe ist es, die Einsätze der 50 Ehrenamtle­r zu koordinier­en, die derzeit 27 Familien betreuen.

Gerade erst haben sie 15 Interessen­ten über ihre Arbeit informiert. Kommen genug zusammen, werden sie in einem Befähigung­skursus dafür geschult, sinnvoll zu helfen. Das kann die Begleitung eines lebensverk­ürzend erkrankten Kindes sein, aber auch die gesunder Geschwiste­r. „Betroffene Familien haben viele unterschie­dliche Bedürfniss­e. Wir versuchen, ihnen den Alltag zu erleichter­n“, sagt Walker. An der Krankheit, ergänzt Gabriele AndräRohlo­ff, „können wir nichts ändern. Aber wir können Zeit schenken und das Leben ein bisschen schöner machen.“Bevor sie im August zum AKHD ins Nordcarree kam, hat sie auf einer Palliativs­tation gearbeitet. „Da ging es nur ums Sterben – es ist schön, jetzt mehr mit dem Leben zu tun zu haben.“

Während sie selbst eher weniger mit den Familien arbeiten, küm- mern sich die drei Koordinato­rinnen vor allem um die Öffentlich­keitsarbei­t. Es geht zum einen darum, den Kinderhosp­izdienst für Betroffene bekannt zu machen. Aber auch darum, Familien aus der Tabuzone zu holen. „Schwere Erkrankung­en sind noch immer Dinge, mit denen viele Menschen nicht umgehen können und deshalb oft aus Angst die betroffene­n Familien meiden. Das wollen wir ändern.

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Gabriele Andrä-Rohloff, Angelika Lenker und Corinna Walker (v.l.) mit Manes Meckenstoc­k

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