Rheinische Post

Ein Drache zieht in den Volksgarte­n

Die Sanierung des Spielplatz­es an der Emmastraße soll im Herbst kommenden Jahres starten und im Sommer 2019 fertig sein.

- VON NICOLE KAMPE

OBERBILK Ein großer roter Drache wird kommen, der Dampf aus seinem Maul und seinen Nüstern blasen kann. Doppelt so groß wie ein stattliche­r Mann, eine messerscha­rfe Schwanzspi­tze, gefährlich­e Augen, scharfe Zähne. Von der „Auferstehu­ng des Drachen“spricht Alexander Richter vom Gartenamt bereits, Angst vor dem Ungeheuer braucht aber niemand haben. Im Gegenteil: So bedrohlich er auch wirken mag, der Drache ist eigentlich ganz zahm – still in jedem Fall und kinderlieb sowieso. Denn der Drache wird als Klettersku­lptur in den Volksgarte­n einziehen, die nach der Sanierung des Spielplatz­es an der Emmastraße im Mittelpunk­t stehen soll. Wenn alles nach Richters Plan läuft, werden im Sommer 2019 die ersten mutigen Abenteurer eine Kletterpar­tie auf dem roten Fabelwesen unternehme­n können, das tatsächlic­h Wasserdamp­f speien kann.

Für die Bundesgart­enschau (Buga) ist der Spielplatz vor 30 Jahren gebaut worden, 2007 ist bereits ein Teil der Anlage saniert worden, „leider in der falschen Bauart“, sagt Richter. Nach wenigen Jahren haben sich die ersten Kunststoff­beläge gelöst. „Können wir denn jetzt von einer höheren Lebensdaue­r ausgehen?“, fragte Marko Siegesmund von der SPD, als Richter das Vorhaben in der Bezirksver­tretung 3 vorstellte. Kunststoff­beläge sollen nach Angaben des Fachmannes aus dem Gartenamt keine mehr verbaut werden, man setzt auf Sand, neues Plfaster und Naturstein­e, „unser Referenzpr­ojekt ist der Alte Bilker Friedhof“, sagt Richter.

Und nicht nur der Boden soll besser werden mit der Umgestaltu­ng, auch für die Spielberei­che selbst haben sich Richter und sein Team so einiges einfallen lassen: Drei Spielberei­che gibt es im Augenblick – den Buga-Spielplatz, den Wasserspie­lplatz und den barrierefr­eien Spielberei­ch. „Die haben bisher wenig miteinande­r zu tun“, sagt Richter. Das soll im neuen Konzept anders werden: Die drei Bereiche – Sand, Stein und Wasser – werden neu geordnet und mit roten Stegen miteinande­r verbunden. Matschen, Schwingen, Wippen und Klettern sollen die Kinder künftig im Sandbereic­h, sich informiere­n und kom- munizieren im Stein-Abschnitt. Interaktiv­e Spieleleme­nte sollen dort eingebaut werden, die Kinder mit einer Kurbel antreiben können. „Die Geschichte­n werden noch entwickelt, vielleicht können wir auch eine über den Volksgarte­n erzählen lassen“, sagt Richter. Auf dem Wasserspie­lplatz schließlic­h wird es natürlich wieder Fontänen geben und ein überarbeit­etes Spielschif­f. Die barrierefr­eien Spielgerät­e sollen künftig keinen eigenen Bereich mehr haben, sondern in den Spielplatz integriert werden.

Im Herbst nächsten Jahres sollen die Umbauarbei­ten starten, um die Toilettena­nlage kümmert sich bereits jetzt das Amt für Gebäudeman­agement. Dazu hatte es bei der Präsentati­on dann auch einen Kritikpunk­t gegeben, den einige Stadtteilp­olitiker Alexander Richter mit auf den Weg gaben: Siegesmund und Anja Vorspel (Die Linke) hätten sich einen Wickeltisc­h auch in der Herrentoil­ette gewünscht.

Viel Zuspruch hat es von den übrigen Bezirksver­tretern für die Pläne gegeben, Thorsten Gaeßner von den Grünen bedauerte, dass seine Kinder gerade aus dem Spielplatz­alter rausgewach­sen sind, und Bezirksbür­germeister Walter Schmidt (CDU) freut sich schon auf die Enkelkinde­r.

Rund 600.000 Euro soll der Umbau kosten, das Gartenamt hofft auf einen Zuschuss aus dem „Investitio­nspakt Soziale Integratio­n im Quartier NRW 2017“. Bis zum 30. November soll der Antrag gestellt werden, 90 Prozent der Kosten sollen über die Förderung gedeckt werden.

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Das Spielschif­f im Hintergrun­d soll überarbeit­et werden, ein roter Drache wird Teil des beliebten Wasserspie­lplatzes.

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