Borussia feiert Wiedersehen mit Maze
Für die Düsseldorfer ist heute ein Sieg in der Tischtennis-Champions-League gegen den dänischen Vertreter Roskilde Bordtennis BTK61 Pflicht, wenn das ausgegebene Ziel Gruppensieg noch erreicht werden soll.
Als Michael Maze das erste Mal bei den Borussen in Düsseldorf auftauchte, um einen Vertrag zu unterschreiben, war er gerade 16 Jahre alt und ein zurückhaltender, ja schüchterner junger Mann. Das war 1998. „Michael war sehr still, bei der Unterzeichnung hat er kein einziges Wort gesagt. Das hat sich aber geändert. Er ist ein sehr offener und charmanter Typ geworden. Am Tisch ging es sogar manchmal mit ihm durch“, berichtet Borussias Manager Andreas Preuß. Heute Abend (18.30 Uhr) kommt es in Grafenberg zu einem Wiedersehen mit „Danish Dynamite“Maze, denn der inzwischen 36-Jährige kommt mit seinem Club Roskilde Bordtennis BTK61 in den Arag Center Court zum Tischtennis Champions League-Gruppenspiel an den Staufenplatz.
Seine internationale Einzelkarriere, die ihn auf Weltranglistenplatz acht führte, zum Europameister und olympischen Medaillengewinner machte, hatte Maze wegen vieler Verletzungen schon vor ein paar Jahren beenden müssen. Im Verein aber ist er immer noch der Leitwolf und bringt sich im Trainingsalttag und bei Spielen zusätzlich als Coach stark ein. So trug er zum Champions League-Auftaktsieg der Dänen ge- gen die höher gewetteten Vertreter aus Polen einen Sieg bei. Überraschend kam der BTK-Erfolg, weil weder Maze noch der junge Chinese Zhai Yujia eine Weltranglistennotierung haben und Laurens Tromer (Weltrangliste 230) sowie Claus Nielsen (WR 303) eher in den hinteren Rängen zu finden sind. In der Champions League-Setzliste ist der Maze-Club die Nummer 16 der 16 spielberechtigten Clubs. Die Borussia hingegen ist die Nummer zwei.
„Unterschätzen darf man Roskilde dennoch nicht, vor allem Maze kann mit seiner ganzen Erfahrung für jeden Spieler gefährlich werden. BTK hat direkt zu Saisonbeginn mit einem Sieg über Dzialdowo über- rascht und ist plötzlich auch im Rennen um das Viertelfinale“, meint Borussia-Chefcoach Danny Heister. „Dieses Spiel hat für uns absolute Priorität.“
Nach einer Niederlage gegen Hennebont (Frankreich) und dem Sieg gegen Dzialdowo belegt Düsseldorf in der Tabelle der Champions League Vierergruppe D derzeit nur den dritten Rang, kann das mit einem Sieg über die punktgleichen Dänen aber ändern.
Dabei setzt die Borussia abermals auf Führungsspieler Timo Boll (WR 5). Der Linkshänder hatte beim World Cup am vergangenen Wochenende den zweiten Platz belegt und mit dem Erfolg und einer Weltklasseleistung gegen den Weltmeister und Olympiasieger Ma Long seine derzeitige Form unterstrichen.
Auch auf Kristian Karlsson (WR 23) war zuletzt Verlass. Seine insgesamt vier Siege in der letzten Champions League-Partie der Borussia und in der Tischtennis-Bundesliga gegen den Post SV Mühlhausen sicherten den Düsseldorfern jeweils den Sieg.
Etwas wackelig waren hingegen die Leistungen von Stefan Fegerl (WR 31) und Anton Källberg (WR 75). „Unser Ziel ist weiterhin der Gruppensieg, und das ist auch noch machbar“, meint Preuß. Ja, aber nur bei einem Sieg über Roskilde.