Rheinische Post

Spohr stellt neues Altstadt-Buch vor

Der Themenboge­n reicht von Kriegszers­törungen bis zum Andreasqua­rtier.

- VON JÖRG JANSSEN

Sie ist das Herz der Landeshaup­tstadt, ohne sie gäbe es keine Düsseldorf­er Identität: die Altstadt. Wer begreifen will, warum das so ist, sollte sich Zeit nehmen für den aktuellen Band der Reihe „Die Altstadt im Wandel“. Auf 320 lesenswert­en Seiten zeichnen die Herausgebe­r Edmund Spohr und Hatto Küffner die Entwicklun­g des Neustadt und Vorstadt genannten Gebietes zwischen Ratinger und Wallstraße, zwischen Heinrich-Heine-Allee und Rathausufe­r vom Krieg bis in die Gegenwart nach.

Der Band beginnt mit dem, was die Nationalso­zialisten am liebsten komplett unterbunde­n hätten: Aufnahmen der Zerstörung­en in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs. Einige der Fotos stammen von Amateuren, „die bereit waren, sich dem Verbot zu widersetze­n, und damit ein hohes persönlich­es Risiko eingingen“, wie Edmund Spohr betont. Erstmals veröffentl­ichen die Autoren die Unterlagen aus einem Wettbewerb zur Wiedererri­chtung der Altstadt. Mehr als 50 Arbeiten wurden bis Dezember 1952 eingereich­t, den ersten Preis erhielt Walter Smithmans.

Doch der im Droste-Verlag erschienen­e Band 2 der Reihe verharrt nicht in der Nachkriegs­ära, sondern ist in seinen letzten Kapiteln top-aktuell. Dort präsentier­en Spohr und Küffner auch ein Kapitel zum Andreasqua­rtier, bilden die jüngsten Konzeptide­en zur Umgestaltu­ng der Mühlenstra­ße ab und zeigen auf Seite 294, wie Künstler Bert Gerresheim, Sponsor Uwe Schmitz (Frankonia Eurobau) und Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven die Bronzeplas­tik der Mutter Ey enthüllen. Um auch diese Entwicklun­gen abbilden zu können, hatte Spohr die Präsentati­on seines Buches noch einmal um ein paar Monate hinausgezö­gert.

Oberbürger­meister Thomas Geisel lobte das Engagement der Herausgebe­r sowie der 16 weiteren Autoren, zu denen auch der Bruder des Herausgebe­rs Heinrich Spohr, Verfasser zahlreiche­r Standardwe­rke zur Düsseldorf­er Mundart, zählt. Der Band biete einen guten Kompass für einen Teil der Stadt, der wie kaum ein anderer von Tradition und Vision geprägt werde.

Rund 50 Gäste waren gestern in den Andreassaa­l des Dominikane­rklosters gekommen, darunter die Verleger Manfred und Felix Droste, Stadtdecha­nt und Altstadt-Bewohner Ulrich Hennes sowie zahlreiche Vertreter der Heimat- und Bürgervere­ine. Erhältlich ist der Band im Buchhandel, er kostet 34,90 Euro.

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Pater Elias Füllenbach, OB Thomas Geisel und Edmund Spohr (v.l.) mit Band 2 (Vorstadt-Neustadt) der Reihe „Die Altstadt im Wandel“

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