8. November 1966
(tber) In den Nachkriegsjahren bis in die Anfänge der 1960er Jahre hinein entwickelte sich erst zart und dann immer bunter eine lebendige Jazz-Szene in Düsseldorf, wo in mehreren Kellern und Kneipen Jazz-Musiker ihre Liveauftritte hatten oder internationale Jazzgrößen nach Konzerten auch mal spontan auftauchten. Im November 1966 erfüllte sich Siegfried Hanten einen innig gehegten Wunsch, nämlich mal einen eigenen Jazzkeller aufzubauen und auch zu betreiben. Hanten selbst hatte Klavierunterricht erhalten und spielte in einer Schulband. Unterwegs in der Altstadt hörte er von einer leerstehenden Bäckerei nebst Keller und gleich war seine Idee greifbar nahe. Der jahrhundertealte Gewölbekeller mit roh gemauerten Ziegelsteinen hatte als Luftschutzkeller im Zweiten Weltkrieg gedient und musste erst einmal von Schuttmengen befreit werden. Im Eingangsbereich im Erdgeschoss entstand ebenfalls ein Thekenbereich. Und am 8. November 1966 war es dann soweit. Das Downtown eröffnete und mehr als 20 Jahre gaben sich hier bekannte und unbekannte Musiker und Bands oder Combos, aber auch mehrere Geschäftsführer, die so genannte (musikalische) Klinke in die Hand, bis dann 1987 der mittlerweile legendäre Jazz-Keller seine Türen schloss. Noch heute schwärmen Jazz-Freunde vom urigen Gewölbekeller in der Mertensgasse, der als „Downtown“-Jazzkeller in die Geschichte des Jazz in Düsseldorf eingegangen ist. So mancher nannte diese Spielstätte auch ein heimliches Zentrum des Düsseldorfer Jazz.