Rheinische Post

Katholiken wählen Pfarrgemei­nderäte

Die Rolle der Laien in den Kirchengem­einden wächst, Katholiken­rat hofft auf eine rege Beteiligun­g.

- VON JÖRG JANSSEN

Sie entscheide­n über neue Gottesdien­stformen, helfen angesichts von weniger Priestern und schrumpfen­den Gemeinden dabei, dass die Kirche in Kontakt mit ihren Gläubigen bleibt: die Pfarrgemei­nderäte der 15 Düsseldorf­er Seelsorgeb­ereiche. Als Gremium der Laien vertreten sie die Interessen von knapp 200.000 Düsseldorf­er Katholiken, beraten gemeinsam mit dem Pfarrer die grundsätzl­ichen Leitungsfr­agen. „Unsere wichtigste Aufgabe, die Botschaft des Evangelium­s zu den Menschen zu bringen, können wir nur mit ihrer Hilfe erfüllen“, sagt Stadtdecha­nt Ulrich Hennes. Gewählt wird am 11. und 12. November unter dem Motto „Jetzt staubt’s – Kirche vor Ort ist im Umbruch“rund um die Gottes- dienste. „Um nicht nur Kirchgänge­r zu erreichen, haben einige Gemeinden auch Wahlbüros in kirchliche­n Kitas oder bei kirchennah­en Verbänden eingericht­et. Auch Briefwahl ist möglich“, sagt Martin Philippen, Vorsitzend­er des Katholiken­rats und selbst Vorsitzend­er des Pfarrgemei­nderats Rheinbogen. „Auf zwei bis zehn Stunden pro Woche“schätzt der 55-jährige Immobilien-Projektman­ager den Aufwand für das kirchliche Ehrenamt.

Zwischen zehn und 20 Ehrenamtle­r werden in einem Seelsorgeb­ereich gewählt – die genaue Zahl richtet sich nach der Zahl der Getauften. Meist kandidiere­n mehr Laien, als es Mandate gibt. „Aber nicht in jedem Fall gelingt das“, sagt Hennes, der schätzt, dass sich gut die Hälfte der Gottesdien­stbesucher an den Wahlen beteiligt. „Legt man die Zahl aller Getauften zugrunde, entspricht das etwa fünf Prozent der Wahlberech­tigten“, ergänzt er. Philippen hofft, dass sich dieser Wert verbessern

lässt. „Wir werden ge- fragt, wenn sich Gottesdien­st-Ordnungen ändern oder neue Andachtsfo­rmen etabliert werden sollen. Oder wenn die Flüchtling­sarbeit neu verteilt wird. Das sind wichtige Entscheidu­ngen, für die wir ein möglichst breites Votum aus den Ge- meinden brau

chen.“

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Stadtdecha­nt Ulrich Hennes (l.) und Martin Philippen, Vorsitzend­er des Katholiken­rats

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