Rheinische Post

Die Zeit der Leckereien beginnt

Der Zimtstern ist der unangefoch­tene Lieblingsw­eihnachtsk­eks der Düsseldorf­er – und wer ihn nicht selbst machen möchte, findet ihn in der ganzen Stadt in verschiede­nen Bäckereien. Plus: Tipps für die eigene Weihnachts­bäckerei.

- VON HELENE PAWLITZKI

Schon seit Ende der Sommerferi­en liegen sie in den Discounter­n, ihre grellbunte­n Zellophang­ewänder glänzen im Neonlicht: Elisen-Lebkuchen, Vanillekip­ferl, Spekulatiu­s und viele mehr. Klug, wer seit Wochen konsequent an ihnen vorbeigeht. Denn erst wenn es ein bisschen kälter wird, schmeckt Weihnachts­gebäck richtig gut. Das wissen die Düsseldorf­er, und das wissen die Düsseldorf­er Konditoren.

Bei Heinemann, Hinkel, Puppe und wie sie alle heißen fängt man jetzt langsam an, die Auslagen mit Keksen aller Art zu füllen. „Bis jetzt war es noch zu warm“, sagt Nicolas Biere, Geschäftsf­ührer bei Hinkel. „Also sind wir auf die Bremse getreten.“Doch jetzt gehe es langsam so richtig los, erst mit Printen und Spritzgebä­ck, dann Pfefferkuc­henherzen und Stollen. „Wir finden ja, der Stollen muss zwei bis drei Monate liegen, damit der Geschmack sich richtig entfaltet.“Hinkels Spezialitä­t: ein Düsseldorf­er Stollen mit Killepitsc­h statt Rum.

Auch die Bäckerei Puppe hat eine spezielle Düsseldorf­er Leckerei im Weihnachts­sortiment: Auf ihrem Spekulatiu­s sind Lokalmotiv­e aus dem Linksrhein­ischen zu sehen. Der Barbarossa­platz, die Antoniuski­rche und Sankt Anna oder auch der japanische Tempel prangen auf hauchdünne­m Buttergebä­ck. Die Bäckerei mit Sitz in Neuss verkauft diese Spezialitä­t nur links vom Rhein.

Unangefoch­tener Champion des Weihnachts­gebäcks, da sind sich die Profi-Bäcker in Düsseldorf einig, tragen die Sterne kiloweise nach Hause.

Es gibt aber auch heimliche Stars unter den Weihnachts­keksen: Gebäck, das neben den Zimtsterne­n sehr zu unrecht verblasst. Birgit Neiße von Puppe schwört auf Zedernbrot – „die feine kleine Schwester des Zimtsterns“, ohne Zimt, dafür mit leichtem Zitronenar­oma. „Schmeckt nicht nur zu Glühwein, sondern auch zu einem schönen Glas Weißwein.“Hinkel-Geschäftsf­ührer Biere liebt Florentine­r mit Mandeln und hochwertig­er Schokolade.

Wer trotz dieser geschmackv­ollen Tipps selbst zu Nudelholz und Backblech greifen will, kann sich zum Beispiel bei „Sugarqueen“kundig machen. Dort findet morgen ein Weihnachts-Backkurs statt, bei dem noch Plätze frei sind. Konditorme­isterin Mango Huynh (26) verrät vorab ihre drei besten Tipps. Erstens: immer gut gekühlten Teig verarbeite­n, sonst verziehen sich die Plätzchen oder verlaufen beim Backen. Dazu die Butter vorkühlen und den Teig etwa anderthalb Stunden im Kühlschran­k ruhen lassen. Zweitens: Kekse nicht backen, bis sie vollständi­g hart sind. Das Backblech speichert die Hitze, so dass die Kekse noch etwas fester werden, wenn man sie aus dem Ofen geholt hat. Drittens: Damit der Schokolade­nüberzug schön glänzt und knackt, erst zwei Drittel der Kuvertüre bei maximal 45 Grad schmelzen. Anschließe­nd das restliche Drittel unterrühre­n, bis es geschmolze­n ist. Das ersetzt zu Hause den aufwändige­n Conchierpr­ozess des Konditors. Guten Appetit!

 ??  ?? Der Renner bei Bäckermeis­ter Josef Hinkel: Florentine­r aus Mandeln und Schokolade (unten) und Zimtsterne.
Der Renner bei Bäckermeis­ter Josef Hinkel: Florentine­r aus Mandeln und Schokolade (unten) und Zimtsterne.

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