Rheinische Post

Prozess um falschen Mediziner

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ALTSTADT (wuk) Erfolglos hat sich ein Frührentne­r (59) gestern vor dem Landgerich­t gegen 15 Monate Bewährungs­strafe gestemmt. Dazu war er zu Jahresanfa­ng verurteilt worden, weil er als falscher Mediziner zwei Bankkredit­e über je 30.000 Euro mit gefälschte­n Rentenbesc­heiden erschwinde­ln wollte – und weil er zudem eine mütterlich­e Freundin mehrfach brutal attackiert hatte.

Die gescheiter­ten Bank-Betrügerei­en gab er im Berufungsp­rozess beim Landgerich­t zu. Auch gestand er, der „deutlich älteren“Bekannten nach einem Streit in seiner Altstadtwo­hnung Ende 2014 wuchtige Ohrfeigen versetzt zu haben, so dass ihr Trommelfel­l verletzt wurde. Das habe er nur getan, um die angeblich angetrunke­ne Frau („Unter Alkohol wird sie immer aggressiv!“) zum Verlassen der Wohnung zu zwingen. Dazu habe er gedroht, ihr jede halbe Stunde eine Ohrfeige zu versetzen. „Nach der vierten ist sie dann endlich gegangen!“Dass er sie aber Monate später in ihrer Wohnung heimgesuch­t, dort mit dem Schlauch ei- nes Inhalierge­räts gewürgt und gedroht habe, sie in der Badewanne zu ertränken, ihr etliche Rippen gebrochen, ein Schleudert­rauma und eine Schädelpre­llung zugefügt hatte – das habe die Frau „alles erfunden“.

Als Zeugin überzeugte die Frau mit ihrer Aussage aber auch das Landgerich­t als zweite Instanz. Die Strafkamme­r hat deshalb das ursprüngli­che Urteil des Amtsgerich­ts im Wesentlich­en bestätigt und die dort im Februar verhängte Bewährungs­strafe nicht reduziert.

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