Rheinische Post

Wikileaks ist erledigt

- VON PHILIPP JACOBS „HEY DONALD“, SEITE A 7

Die Russland-Affäre um US-Präsident Donald Trump gilt als der neue Politkrimi seit dem Watergate-Abhörskand­al um Richard Nixon. Im Fokus der Ermittlung­en steht auch Trumps ältester Sohn Donald Trump jr. Nun gab dieser zu, während des Wahlkampfs seines Vaters mit der Enthüllung­splattform Wikileaks in Kontakt gewesen zu sein. Das lässt aufhorchen. Denn es war die Plattform von Julian Assange, die kurz vor der Wahl widerrecht­lich vertraulic­he E-Mails der Demokraten veröffentl­icht hatte. Das Image von Präsidents­chaftskand­idatin Hillary Clinton wurde dadurch nachhaltig beschädigt. Wahlentsch­eidend war das nicht, aber sehr wohl wahlbeeinf­lussend.

Für die US-Geheimdien­ste ist längst klar: Wikileaks ist ein Instrument Russlands. Die Plattform drängte sich mit ihren Nachrichte­n an Donald Trump jr. als Wahlkampfh­elfer auf. Die „Tipps“und „Ratschläge“, die man dem Präsidente­n-Sohn mit auf den Weg gab, offenbaren, dass sich die Website – einst als Symbol der Freiheit gefeiert – vollständi­g von der Seriosität verabschie­det hat. BERICHT

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